MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Von wegen Formel-1-Fluch: Albon im Titelkampf

Von Andreas Reiners
Alex Albon

Alex Albon

Alex Albon hat bewiesen, dass Formel-1-Fahrer in der DTM gewinnen können. Mehr noch: Er mischt nach dem vierten von acht Rennwochenenden sogar im Titelkampf mit.

Alex Albon hat auf den Fluch gepfiffen. Und das auf beeindruckende Art und Weise. Denn zur Historie der DTM gehört es, dass sich Formel-1-Fahrer traditionell immer schwergetan haben. Albon benötigte allerdings nur knapp zwei Monate, um seinen ersten Sieg in der neuen GT3-DTM zu feiern: Er holte am Sonntag im Ferrari von AF Corse zunächst die Pole Position und fuhr schließlich in einem chaotischen achten Saisonrennen einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein.

«Das ist ein großartiger Tag für das Team und mich», so Albon: «Es hat etwas gedauert, bis ich in der DTM angekommen bin, am Anfang hat vor allem Erfahrung gefehlt. Es ist etwas überraschend.»

Im Schatten seines Teamkollegen Liam Lawson, den Experten als Red-Bull-Junior bereits 2022 in der Formel 1 erwarten, sieht er sich aber nicht. «Es braucht etwas Zeit, es ist ein nicht so einfacher Schritt von einem Formel-1- in ein GT3-Auto. Es ist ja nicht so, als wäre ich vor dem Sieg im Nirgendwo gewesen. Für mein erstes Jahr läuft es nicht zu schlecht», sagte er.

Für ihn dürfte deshalb auch durchaus Genugtuung dabei sein. Er hatte bislang nicht den Eindruck hinterlassen, dass er das DTM-Programm mit überschwänglichem Enthusiasmus angeht. Professionell, ja klar. Aber er hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass die Formel 1 sein großes Ziel bleibt. Er hatte sein Cockpit bei Red Bull Racing nach der Saison an Sergio Perez verloren, nachdem er gegen Max Verstappen chancenlos und im Titelkampf als zweiter Fahrer kaum eine Hilfe war.

2021 ist Albon zudem Ersatzfahrer bei Red Bull Racing – mit der Hoffnung auf ein Cockpit in der Königsklasse, aber auch mit dem Wissen, dass DTM-Erfolge nicht unbedingt ein Türöffner sind. «Es wäre gut, wenn ich den Jungs zeige, was ich im DTM-Auto kann. Aber ehrlich gesagt: Ich glaube nicht, dass es eine große oder schlechte Sache wäre, wenn die Dinge nicht ganz so gut laufen. Aber natürlich will ich Siege», hatte er vor dem Saisonstart gesagt.

Parallel kümmert er sich um Plan B und C, kann sich auch Engagements in der IndyCar-Serie oder der Formel E vorstellen.
Albon bekommt nun aber alle Möglichkeiten, um im Titelkampf weiter anzugreifen. Er soll beim kommenden Rennwochenende in Spielberg an den Start gehen, auch wenn parallel die Formel 1 in Zandvoort fährt. «Die DTM ist nicht vorhersehbar, aber hoffentlich können wir das Momentum beibehalten.»

Das Momentum hat Albon auf Gesamtplatz vier gespült, er hat 82 Punkte auf dem Konto. In Führung liegt nach 8 von 16 Rennen weiterhin Kelvin van der Linde (Abt-Audi) mit 129 Punkten.

Er war bei dem wilden Chaosrennen einer von insgesamt neun Ausfällen, darunter auch Gaststarter wie Hubert Haupt oder Michael Ammermüller, der beim Debüt des Porsche 911 GT3 R bei zwei Ausfällen eine Menge Pech hatte. Von den 23 gestarteten GT3-Autos kamen nach reichlich Chaos und Kollisionen am Ende nur 14 ins Ziel.

Zweiter in der Gesamtwertung ist Maximilian Götz (HRT), der hinter Daniel Juncadella (GruppeM Racing) und Marco Wittmann (Walkenhorst) Vierter geworden war. Er hat 96 Punkte, Wittmann ist Gesamtdritter mit 94 Zählern.

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