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Comeback mit 52: Haupt mischt nochmal die DTM auf

Von Andreas Reiners
 Hubert Haupt

Hubert Haupt

Das vierte DTM-Rennwochenende auf dem Nürburgring wird ein besonderes. Der Gaststarts von Hubert Haupt ist ein Highlight, denn das Comeback des 52-Jährigen ist historisch.

Es wird Geschichte in der DTM geschrieben: Hubert Haupt sitzt am vierten Rennwochenende auf dem Nürburgring in einem Mercedes-AMG GT3 – eingesetzt von seinem eigenen Team HRT.

Er ist damit der erste Fahrer, der in drei Epochen der DTM an den Start geht. Der Münchner war 1991/92 als Audi-Werksfahrer mit dem Audi V8 dabei, kehrte nach dem DTM-Comeback 2001 mit Opel zurück und ist nun erneut dabei.

«Ich freue mich schon seit Wochen darauf, nach 20 Jahren wieder bei einem DTM-Rennen im Cockpit Platz zu nehmen», sagte Haupt: «Dass ich mein Comeback ausgerechnet auf dem Nürburgring feiern darf, macht die Sache umso schöner. In erster Linie geht es für mich aber darum, Spaß zu haben und die tolle Atmosphäre in der DTM einmal mehr auch als Fahrer zu genießen.»

Haupt mag 52 Jahre alt sein, ist aber immer noch regelmäßig im Einsatz und damit topfit. Auch wenn er zugibt: «Es wird schon immer schwerer, ich bin jetzt 52. Durch das Autofahren hat man aber eine gewisse Verantwortung sich selbst gegenüber. Da macht man auch Sport, wenn man mal keine Lust hat», sagte er dem Playboy: «Der Motorsport hält mich geistig und körperlich fit.»

Denn der Motorsport hat sich enorm gewandelt, wie Haupt erklärt. Mal eine Zigarette im Fahrerlager rauchen? Heute undenkbar. Genauso wie «nach Gefühl fahren», denn «der Sport ist sehr viel professioneller geworden. Das Investment ist deutlich höher, die Fahrer sind ernster und fitter. Meine jungen Kollegen schauen sich Tag und Nacht Analysen, Daten und Videos an. Das haben wir früher in dieser Intensität nicht gemacht», so Haupt: «Früher sind wir nach Gefühl ums Eck gefahren, heute ist das viel datengetriebener.»

Früher habe es vor allem viele Lebemänner gegeben, sagte er: «Stinkfaul, relaxt, lustig – und trotzdem haben die einen super Sport abgeliefert.»

Als konkretes Beispiel nennt Haupt Ex-Champion Stuck, «der hatte sogar im Rennen noch ein Auge für die Welt der Frauen. Wenn er irgendwo eine schöne Frau entdeckt hatte, hat er über den Funk gesagt: ‚Hey, schau mal die da hinten links!‘ So ging das die ganze Zeit.» Das sei heute undenkbar, so Haupt: «Heute sind da im Funk noch zehn Ingenieure dabei, da muss man sich jeden Satz zweimal überlegen.»

Früher sei brutal gefightet worden, «und man ist sich gegenseitig auch mal in die Kiste gefahren. Da waren 40 Autos am Start, es gab eine große Freundschaft zwischen den Fahrern, eine total lockere Stimmung. Das war kein perfekter, aber so richtig cooler Motorsport», sagte Haupt.

Ein Vorteil vor dem Gaststart: Die Hilfe aus den eigenen Reihen. Maximilian Götz verriet, dass man bereits darüber gesprochen habe, «wie man mit den Reifen umgeht, wie wichtig das Qualifying ist. Ich werde ihm so gut es geht helfen, damit er gut performen kann. Es wird nicht einfach, aber seine Erwartungen sind auch andere als meine».

Denn Götz fährt um den Titel, er ist nach sechs von 18 Rennen mit 72 Punkten Gesamtdritter hinter Kelvin van der Linde (Abt-Audi/101 Punkte) und Liam Lawson (AF-Corse-Ferarri/80). Götz‘ dritter Platz zeigt aber auch: Haupt hat mit seinem Team und dem Mercedes beste Voraussetzungen.


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