Formel 1: FIA spricht Urteil

Nach Abt-Unfall: OP bei verletztem Mechaniker

Von Andreas Reiners
Beim Abt-Stopp hat sich ein Mechaniker verletzt

Beim Abt-Stopp hat sich ein Mechaniker verletzt

Bei Abt Sportsline dominiert nach dem 14. Saisonrennen in Hockenheim die Sorge um einen Mechaniker. Der hatte sich beim Boxenstopp von Mike Rockenfeller an der Hand verletzt.

Da rückt der Titelkampf in der DTM komplett in den Hintergrund: Bei Abt Sportsline dominierte am Sonntag nach dem 14. Saisonrennen in Hockenheim die Sorge um einen verletzten Mechaniker.

«Ein ganz rabenschwarzer Tag für uns», sagte Abt-Teamchef Thomas Biermaier: «Da interessieren mich die Strafen nicht, nur die Gesundheit des Mechanikers», sagte Biermaier. 

Beim Stopp von Mike Rockenfeller in der 21. Runde hatten sich das linke Hinterrad beim Reifenwechsel noch gedreht, der Mechaniker verletzte sich dabei an zwei Fingern der linken Hand. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und bereits operiert.

«Einen Mechaniker beim Boxenstopp zu gefährden oder sogar zu verletzten, ist das Letzte, was man sich als Rennfahrer wünscht. Leider ist das heute passiert und es tut mir wahnsinnig leid. Ich bin nach dem Rennen sofort ins Krankenhaus gefahren und werde Manuel morgen nach einer hoffentlich erfolgreichen Operation besuchen. Ich bin wirklich am Boden zerstört, denn so etwas ist mir noch nie passiert», sagte Rockenfeller.

Lange war am Sonntag die Doppel-Zeitstrafe für van der Linde ein großes Ärgernis, denn Kelvin van der Linde wurde im Rennen trotz Pole Position nur Zehnter und verlor die Gesamtführung an Liam Lawson (AF Corse). Doch die Gesundheit der Mitarbeiter steht fraglos über allem.

Auch van der Linde wollte zu den Strafen nicht viel sagen, er bestätigte aber die Meinung von Sat.1-Experte Timo Scheider, der davon sprach, dass die Strafe überzogen sei.

«Nach dem Unfall an der Box sind wir alle natürlich extrem traurig: Manuel ist ein wichtiger Teil unseres Teams, und ich hoffe, dass er schnell wieder gesund ist», sagte van der Linde: «Die Strafen sind mir egal heute. Wir müssen am Norisring noch härter kämpfen. Wir haben am Samstag selbst gezeigt, wie schnell es gehen kann», sagte er.

Abt verschickte später noch ein Statement von Biermaier zum Thema Performance-Boxenstopps in der DTM: «Das Team ABT Sportsline ist bekannt für schnelle, aber auch sichere Boxenstopps. Wir haben in 21 Jahren DTM nur zweimal Unfälle mit Verletzungen gehabt. Natürlich sollte es am besten gar keine Unfälle geben, aber Boxenstopps birgen immer ein gewisses Risiko», so Biermaier.

Der Teamchef weiter: «Heute ist am wichtigsten, dass Manuel schnell wieder gesund wird. Performance-Boxenstopps sind Teil der DTM-DNA und sollten es unserer Meinung nach auch bleiben. Aber wir dürfen nie aufhören, die Sicherheit zu verbessern. Deshalb muss sichergestellt werden, dass für 2022 ein Boxenstopp-Reglement entwickelt wird, das schnelle und vor allem sichere Boxenstopps gewährleistet.»


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