«Dreckigster Fahrer»: Finale «Schande für den Sport»
Liam Lawson
Liam Lawson stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. 19 Punkte Vorsprung hatte er vor dem letzten Rennen auf dem Norisring, er stand auf der Pole Position, hatte sowieso das stärkste Auto im Feld. Es war also alles angerichtet für den großen Triumph. Für DTM-Geschichte, denn er wäre der jüngste Champion in der Historie der Rennserie.
Wobei: Viel wurde geunkt, ob es knallen würde zwischen Lawson und seinem ärgsten Titelrivalen Kelvin van der Linde, der auf Startplatz zwei stand.
Und dann kam die erste Kurve. Und es knallte tatsächlich.
Van der Linde stach aggressiv in die Kurve, kam über die Kerbs und nutzte Lawson, der gerade einlenkte, als Bremsklotz. Der Ferrari des Neuseeländers war danach so beschädigt, dass er chancenlos war. Er musste tatenlos mit ansehen, wie Maximilian Götz mit Hilfe seiner Mercedes-Markenkollegen Meister wurde.
«Natürlich bin ich wahnsinnig enttäuscht. Es tut mir unglaublich leid für das Team, das den Titel verdient gehabt hätte. Immer wieder mit demselben Fahrer in Kollisionen verwickelt zu sein, spricht Bände. In der ersten Kurve der ersten Runde so ein Manöver – was soll man dazu sagen?», so Lawson: «Immer wieder von dem gleichen Kerl rausgeworfen zu werden – das ist der dreckigste Rennfahrer, gegen den ich je gefahren bin.»
AF-Corse-Teamchef Ron Reichert kritisierte, auf den Vorfall in Kurve eins sowie auf die Team-Unterstützung für Maximilian Götz angesprochen, gleich das komplette Rennen. Und sparte nicht mit deutlichen Aussagen.
«Wir wollen uns nicht zu einer bestimmten Situation, die auf der Strecke passiert sind, äußern. Was hier heute passiert ist, ist eine Schande für den Sport. Das gesamte Rennen ist nicht gut für den Sport, den wir betreiben», sagte Reichert in Sat.1: «Wir hätten das heute fair und sauber ausfahren können, das war aber leider nicht der Fall.»
Was sagte van der Linde zu dem übereifrigen Versuch, sich früh an Lawson vorbeizudrücken?
«Bremsen in Turn 1 ist immer schwierig. Da war ich überrascht, die Bremsen waren noch nich da», sagte der Südafrikaner in Sat.1: «Ich wollte ihm nicht hinten drauf fahren und bin ihm dann ausgewichen. Dann hatten wir Kontakt.»
«Das kann man so sehen», antwortete er auf den Einwand, dass er den Titelrivalen abgeschossen habe: «Im Auto sieht das anders aus.»