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DTM nicht mehr so sexy: «Hart, das zu realisieren»

Von Andreas Reiners
Die DTM blickt 2022 auf ein Rekord-Teilnehmerfeld. Der Weg dorthin war allerdings kein Selbstläufer, wie DTM-Manager Frederic Elsner zugibt. Die Serie musste kämpfen – und viel einstecken.

Das Ergebnis zählt. Und das kann sich sehen lassen, denn in der DTM gehen in der Saison 2022 insgesamt 29 Autos von sechs verschiedenen Marken an den Start, eingesetzt von 14 Teams. Das liest sich super, und so gesehen ist die Traditionsrennserie nach der Umstellung auf das GT-Reglement bestens aufgestellt.

Der Weg dorthin war aber nicht einfach. Etwas mehr als ein Jahr ist es her, da war der Zuspruch deutlich geringer, im Vorfeld der Saison 2021 sah das Feld um den Jahreswechsel 2020/21 sehr dünn aus. Die Lage? War kompliziert. Angespannt.

«Mussten wirklich kämpfen»

«In der Phase des Übergangs zum GT3-Reglement 2020/21, in der wir angeschlagen waren, mussten wir wirklich kämpfen, da sind Mitstreiter von uns gegangen, die eigentlich immer loyal waren», sagte DTM-Manager Frederic Elsner SPEEDWEEK.com: «Zu realisieren, dass die DTM damals nicht mehr so sexy war – es war hart und es war hart, diese Zeit zu überstehen.»

Jetzt sein man aber stabil und man müsse sich vor niemandem verstecken, so Elsner. Ein Gradmesser waren dabei in Corona-Zeiten das Fernsehen und digitale Zugriffe. «In Sat.1 ist der Marktanteil konstant geblieben, digital ist der Zuspruch gestiegen. Und wenn ich Marken, Fahrer und Autos heute sehe, würde ich es nicht mehr gegen Class 1 tauschen wollen. Aus der Not ist eine Tugend geworden», stellte der Österreicher klar.

Der Name DTM war dabei «eine gute Starthilfe, wir waren medial etwas besser aufgestellt, aber der Name ist nicht alles», so Elsner: «Wenn das Produkt nicht mehr stimmt, ist das Thema heutzutage schneller erledigt als man gucken kann.»

2021 war der Start mit dem GT-Reglement mit 19 Autos in Ordnung, allerdings sorgte die Corona-Pandemie für eine finanziell komplizierte und herausfordernde Situation. «Es war Knochenarbeit, aber wichtig war, dass wir gleich von Anfang an den Rotstift angesetzt haben», sagte Elsner. Dadurch habe die Serie den Kopf über Wasser gehalten, so Elsner.

«Hätte in die Hose gehen können»

Dass die DTM große Kosten, aber keine Zuschauer hatte, «hätte richtig in die Hose gehen können. Wir haben in dieser harten Zeit viel für die Zukunft gelernt. Und wenn jetzt keine bösen Überraschungen mehr kommen, sind wir für die Zukunft gut gerüstet».

Wie hat die DTM es geschafft, die Teams und auch Marken von einer Teilnahme zu überzeugen? «Wir haben im vergangenen Jahr durch Qualität überzeugt, uns durch eine enge und regelmäßige Zusammenarbeit mit den Teams weiterentwickelt und ein Vertrauen aufgebaut», so Elsner, der zugibt, dass ihn das Ergebnis auch «ein wenig überrascht. Wir hoffen, dass der Hype auch bei den Fans ankommt».

Die hatten die DTM nach dem letztjährigen Norisring-Finale harsch kritisiert. Der Abschuss von Titelkandidat Liam Lawson durch Konkurrent Kelvin van der Linde und die anschließende (damals nicht verbotene) Stallorder brachte viele Anhänger auf die Palme.

Eine Lehre für 2022: Die Teamorder wurde per Reglement verboten, bei einem Verstoß ist sogar ein Ausschluss möglich. «Das Wichtigste war, dass wir den Fans zeigen, dass dies nicht unser Stil ist. Wir haben mit dem neuen Reglement und dem Teamorder-Verbot das richtige Signal gesendet. Deswegen glaube ich, dass das Thema erledigt ist und wir positiv nach vorne schauen können», sagte Elsner.

Die Sorge vor der Quittung, die es durch die Fans geben könnte, hält sich in Grenzen. Die Kritik sei schon groß gewesen, so Elsner, «aber wir erarbeiten uns das Vertrauen der Fans Schritt für Schritt zurück. Und wenn ich mir die Ticketverkäufe anschaue – die laufen richtig gut! Die Fans merken, dass wir die richtigen Schlüsse gezogen haben».


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