Formel 1: Nur einer kam Schumacher nahe

Norbert Haug zur DTM-Zukunft: Microsoft gegen Apple?

Von Gerhard Kuntschik
Die DTM ist in Portimao in die neue Saison gestartet

Die DTM ist in Portimao in die neue Saison gestartet

Auch wenn Norbert Haug mittlerweile als Mercedes-Sportchef schon fast zehn Jahre in «Pension» ist, ist er immer noch ein Beobachter der Rennszene – speziell natürlich in Formel 1 und DTM.

Und er ist im automotiven Bereich als Beirat bei Schäffler-Paravan (entwickelt mit «Space Drive» ausfallsichere Drive-by-wire-Systeme) tätig. Zur «neuen» DTM von Gerhard Berger sagt der 69-Jährige: «Da ist was Gutes passiert, obwohl die Voraussetzungen nicht schwieriger hätten sein können. Da wurde gute Arbeit geleistet – vor allem in einer Situation, als viele meinten, es geht nichts mehr. Das ist das Wesen eines Überzeugungsmanagements. Klar ist eine Neuaufstellung mit Risken verbunden, auch für die Teams. Doch alle zeigten ihre Begeisterung für den Sport, aus reiner Profitgier hat da niemand mitgemacht.»

Und Haug erklärt weiter: «Jetzt gilt es, die Entwicklung zu stabilisieren, mögliche neue Ausgaben müssen vermieden werden. Denn jeder – Veranstalter, Teams, Organisation – arbeitet am Limit. Es ist toll, dass es diese große Zahl der Autos gibt und spannende Rennen. Ich war ja Miterfinder der Class 1 (Silhouetten-Werksautos, Anm.), aber ich trauere der letzten Stufe nicht nach. Die wurde einfach zu teuer.»

Was neu ist und was kommen wird, sieht er so: «Es gibt natürlich spektakuläre Neuerungen wie den Indianapolis-Start, der gefährlich werden kann. Da ist dann schon die Disziplin aller gefragt. Aber das Spektakel ist mega. Eine Elektro-DTM wird sicher teuer werden. Das größte Problem wird die Reichweite sein und nicht die Power. Es wird schwierig, das Auto darzustellen und verschiedene Wettbewerber zu haben. Aber wer weiß, wohin sich der Sport entwickelt – vielleicht fahren in zehn Jahren die Microsofts und Apples gegeneinander!»

Ein Freund von Hybridantrieben (die ja die Formel 1 noch weiter forcieren wird) ist Haug nicht gerade, wie er prägnant formuliert zugibt: «Ich halte nichts vom Hybridweg, zwei Motoren in einem Fahrzeug sind Verschwendung. Das ist der Versuch, ein grünes Röckchen umzuhängen, und grün ist, wie wir wissen, meistens nicht nachhaltig. Ich bin für nachhaltig, und das muss von A bis Z durchdacht sein. Die Elektromobilität im Alltag wird nicht zu stoppen sein, auch wenn noch große Hürden im Bereich der Ladeinfrastruktur und der Reichweiten zu nehmen sind. Aber der Weg ist eingeschlagen. Ob man mit diesen Autos Motorsport treiben kann, muss sich zeigen. Aber den Weg zu erforschen, ist sicher richtig.»

In Portimao war Haug vor Ort, um die neue DTM-Saison mit 29 Autos zu beobachten. Das Urteil fällt positiv aus: «Schon das erste Wochenende zeigte, wie eng die Konkurrenz beisammen ist, wie gering die Zeitenunterschiede sind. Der Kreis der Titelanwärter war noch nie so groß. Aber wenn du einmal ausfällst, einmal außerhalb der Punkte landest, kann das schon wieder viel verändern. Es ist eine Binsenweisheit, aber die Regelmäßigkeit wird den Ausschlag geben, auch wenn Konstanz heuer ganz schwierig zu erreichen sein wird.»


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