Rast teilt gegen Kollegen aus: «Wie ein Hundehaufen»
René Rast
René Rast atmete kurz durch – dann legte er los, und wie. Eigentlich ist der dreimalige Champion keiner, der verbal groß über die Stränge schlägt. Doch nach dem Sonntagsrennen der DTM auf dem Nürburgring hatte der 35-Jährige genug, da ließ er live auf ProSieben seinem Frust freien Lauf.
Zuvor hatte ihn David Schumacher abgeräumt. Bereits am Samstag war Rast Opfer von Kollisionen geworden. Fakt ist: Rast war vor dem fünften Rennwochenende mit 79 Punkte und zehn Zählern Rückstand auf die Spitze Gesamtdritter.
Nach zwei Punkten in der Eifel ist Rast mit 81 Zählern Vierter – und hat nun 29 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Sheldon van der Linde. «Das war ein herber Rückschlag, wir haben viele Punkte verloren. Ich bin einfach enttäuscht über die Verhaltensweise der Fahrer», sagte Rast.
«Das hat nichts mehr mit professionellem Rennfahren zu tun. Sie sollten vielleicht erstmal Erfahrung in den Nachwuchsserien sammeln, bevor sie in der DTM fahren. Das macht keinen Spaß mehr», so Rast.
«Es ist kein Respekt mehr untereinander. Man lässt sich keinen Platz mehr, wenn jemand außen ist, wird er ins Gras gedrückt, man fährt hinten rein und wird umgedreht», wetterte Rast.
«Der Respekt ist nicht mehr da, jeder macht, was er will, wie ein kleiner Hundehaufen, der neu erzogen werden muss. Wie gesagt: So macht es keinen Spaß mehr.»
Das Gespräch suchen will er nicht, denn es sei schon genug geredet worden. Seine Forderung: «Es muss härtere Strafen geben, damit sich die Jungs endlich mal an die Regeln halten», so Rast. Schumacher, der wie Rast ausfiel, erhielt eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, die später in eine Grid-Strafe für das nächste Rennen umgewandelt wurde.
Kritik an der generellen Fahrweise gab es in dieser Saison schon öfter. Nach dem Rennen am Samstag zum Beispiel von Maximilian Götz. Und natürlich am Norisring nach dem Wildwest-Rennen mit 16 Ausfällen. Auch am Sonntag war es ruppig, wenn auch nicht unfair.
Rast wird das Rennwochenende schnell abhaken müssen. «Wir schauen nach vorne und sind immer noch Vierter in der Meisterschaft. Wir geben noch nicht auf.»