Crashs, Feuer, Verletzte und ein Titel-Zweikampf
Lucas Auer
Crashs, Verletzte, Feuer und ein irrer Zweikampf: Das vorletzte Saisonrennen der DTM sorgte für jede Menge Schrott und Schrecksekunden. Nach teilweise heftigen Unfällen in der Anfangsphase erreichten 16 von 27 Autos das Ziel.
Lucas Auer (Winward-Mercedes) feierte dabei seinen zweiten Saisonsieg und setzt Tabellenführer Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) weiter unter Druck.
Der Österreicher gewann vor van der Linde, der mit 149 Punkten weiterthin vorne ist, Auer hat vor dem finalen Lauf am Sonntag 147 Punkte und liegt damit nur zwei Zähler hinter dem Südafrikaner. Dritter wurde Marco Wittmann (Walkenhorst) im BMW.
Gesamtdritter ist René Rast (Abt-Audi) mit 128 Punkten, er wurde Fünfter hinter Dev Gore (Rosberg-Audi), er hat zumindest noch Außenseiter-Chancen. Mirko Bortolotti wurde im GRT-Lamorghini lediglich Siebter, er hat mit 121 Zählern keine Chancen mehr. Der fünfte Titelkandidat Thomas Preining (Bernhard-Porsche) schied nach einem heftigen Unfall aus und blieb ohne Punkte, auch für ihn ist der Titeltraum ausgeträumt.
Irre: Van der Linde war nach einer Startplatz-Strafe von Rang 16 aus auf das Podium gefahren, profitierte aber auch von jeder Menge Chaos. Denn überschattet wurde das Rennen von regelrechten Wildwest-Szenen zu Beginn.
Wildwest-Szenen zu Beginn
Bereits in der ersten Runde rückte das Safety Car heraus, als Arjun Maini im Mercedes abflog und in die Streckenbegrenzung flog. Das endgültige Chaos brach nach dem Restart in Runde sechs aus: Zunächst crashten Marius Zug im Audi, Clemens Schmid und Rolf Ineichen (beide Lamborghini), wenig später dann auch Thomas Preining, Dennis Olsen (beide Porsche) und David Schumacher (Mercedes).
Die drei Boliden bildeten ein regelrechtes Schlachtfeld, kurzzeitig fing der Motorblock von Olsen Feuer, als er aus dem Auto gerissen wurde. Der Norweger war zuvor in die Streckenbegrenzung geknallt, nahezu gleichzeitig kollidierten an der gleichen Stelle Preining und Schumacher. Den beteiligten Piloten geht es den Umständen entsprechend gut, Schumacher und Ineichen wurden vorsorglich für weitere Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht.
«Das sah aus wie in einem Horrorfilm», sagte BMW-Mann Philipp Eng: «So geht’s nicht, das sind wieder Schäden in Millionenhöhe. Es wird Zeit, die Indy Restarts abzuschaffen.»
«Das sind schlimme Szenen, die kennen wir so aus der DTM nicht. Da waren hohe Kräfte am Werk», sagte Titelkandidat René Rast. «Das ist ein Schritt zurück nach dem Nürburgring, die Leute nehmen viel zu viel Risiko, das ist gefährlich, was passiert», sagte Tabellenführer Sheldon van der Linde.
Spannende Schlussphase
17 von 27 Autos konnten nach rund einer halben Stunden Pause weiterfahren. Das Rennen wurde in der achten Runde wieder freigeben, mit Auer an der Spitze vor Wittmann, Rast, Stolz und Bortolotti, van der Linde lag an Position acht. Nach den Stopps verteidigte Auer die Führung, während sich van der Linde weiter nach vorne arbeiten konnte und am Ende sogar Rang zwei eroberte.