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«Rückkehr zu Lamborghini ist wie ein Nachhausekommen»

Von Jonas Plümer
Christian Engelhart kehrt zum Jahr 2024 in den Werksfahrerkader von Lamborghini zurück und startet für GRT in der DTM. Der 37-jährige Routinier blickt auf die anstehende DTM-Saison im goldenen Lamborghini voraus.

Hinter Christian Engelhart liegen ereignisreiche 12 Monate. Beim Saisonauftakt in Oschersleben konnte er 2023 seines Debütsieg in der DTM einfahren. Doch zur Saisonmitte endete die Zusammenarbeit vom 2020er ADAC GT Masters-Meister und Toksport WRT. Am Jahresende gab Engelhart die Trennung von Porsche bekannt.

Zukünftig wird Engelhart als Werksfahrer erneut für Lamborghini an den Start gehen. Im Jahr 2024 wird Engelhart die komplette DTM-Saison im Team von Gottfried Grasser bestreiten.

Für das österreichische Team bestritt Engelhart bereits als DTM-Saisonfinale in Hockenheim. Auf dem Traditionskurs fuhr er im Samstagslauf als dritter auf das Podest. Im Sonntagsrennen beförderte Marco Wittmann ihn unsanft mit hohem Tempo in die Leitschiene.

Du zählst ab sofort wieder zum Lamborghini-Werkskader. Wie fühlt sich das an?

Die Rückkehr zu Lamborghini ist wie ein Nachhausekommen und ein sehr emotionaler Moment in meiner Karriere. Schon der Gastauftritt für GRT beim DTM-Saisonfinale vergangene Saison in Hockenheim hat bei mir viele alte Erinnerungen hervorgerufen. Unser Siegerfahrzeug vom 24-Stunden-Rennen in Daytona steht bis heute im Lamborghini-Museum in Sant'Agata Bolognese. Zudem bedeutet der Wechsel für mich den Weg in die DTM 2024. Darüber hinaus gibt es weitere spannende Perspektiven für die Zukunft – daher bin ich überzeugt, dass die Rückkehr zu Lamborghini die absolut richtige Entscheidung ist. Ich habe nie aufgehört, diese ikonische Marke zu lieben und fühle mich geehrt, für Lamborghini Squadra Corse zu fahren.

Kommende DTM-Saison startest du für das Lamborghini-Team GRT. Wie kam es dazu?

Alles hat damit begonnen, dass die Saison 2023 für mich überraschend vorzeitig zu Ende gegangen ist. Danach bekam ich über den Sommer recht viele Anrufe und konnte bei meinem Gaststart im ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring gemeinsam mit Michael Joos den zehnten Meisterschaftslauf gewinnen. Von GRT wurde ich dann für das DTM-Saisonfinale in Hockenheim engagiert. Das hat den Stein dann richtig ins Rollen gebracht. Für GRT und mich war es mit der ersten Startreihe und dem dritten Platz im Samstagsrennen ein super Wochenende. Ich hatte sofort ein gutes Gefühl und freue mich, den Weg dieses Jahr gemeinsam fortzusetzen.

Vergangene Saison bist du in der DTM zunächst einen Porsche 911 GT3 R gefahren, dieses Jahr steigst du in einen Lamborghini Huracán GT3 Evo2. Was für Herausforderungen bringt so ein Wechsel mit?

Beides sind GT3-Fahrzeuge, die sich aber in einigen Dingen klar unterscheiden. Anders als der Porsche verfügt der Lamborghini beispielweise über einen Mittelmotor. Auch die Sitzposition ist anders. Dementsprechend ist es nicht so einfach, sich direkt umzustellen. Beim Finale 2023 in Hockenheim haben wir das sehr schnell hinbekommen. Und das, obwohl ich aus der Vergangenheit nur das Lamborghini-Vorgängermodell kannte. Die Balance war unglaublich gut, da hat das Team super gearbeitet. Seine Stärken hat der Huracán GT3 Evo2 weniger auf den Geraden, sondern vor allem in den Kurven.

Acht Events in drei Ländern stehen in der DTM dieses Jahr auf dem Programm – auf welches freust du dich besonders?

Grundsätzlich kenne ich alle Strecken im Kalender sehr gut, das sind super Voraussetzungen. Zur Motorsport Arena Oschersleben und dem Hockenheimring habe ich eine besondere Verbindung. Einerseits weil ich dort meist sehr erfolgreich war, andererseits weil ich an den Strecken einige Menschen kenne, mit denen ich befreundet bin. Dazu kommt der Podiumsplatz mit GRT letztes Jahr in Hockenheim. Insgesamt denke ich, dass sich die Fans auf viele unterschiedliche Rennen freuen dürfen. Auf einigen Kursen geht es um Top-Speed, woanders gibt es sehr viele Überholmöglichkeiten oder die Strategie steht im Vordergrund.

Welche Verbindung hast du zur DTM?

Seit die DTM mit einem GT3-Reglement ausgetragen wird, war sie mein klares Hauptziel. Das ist die Spitze im GT3-Sport und die Meisterschaft, wo ich Rennen gewinnen möchte. Vergangenes Jahr gab es ein richtig breites und buntes Feld. Aber auch zum ADAC habe ich eine enge Verbindung. Im ADAC GT Masters bin ich viele Rennen gefahren und wurde 2020 mit SSR Performance und Michael Ammermüller Champion.

Welche Vorsätze hast du für das DTM-Jahr 2024?

Die Ziele sind bei mir eigentlich immer gleich: Ich möchte Rennen gewinnen. Für die neue Saison habe ich mit Lamborghini und GRT ein super Paket. Mit Teamchef Gottfried Grasser bin ich seit Jahren befreundet. Es genügt ein Blick in die Statistik, um zu sehen, wie stark seine Mannschaft in der Vergangenheit im Motorsport performt hat. Wir haben alles frühzeitig fixiert und somit ausreichend Zeit, um uns optimal vorzubereiten. Natürlich hoffe ich, dass wir dieses Jahr ein kräftiges Wörtchen vorn mitreden können.

Wie sieht dein Fahrplan bis zum Saisonstart aus?

Über Weihnachten habe ich viel Zeit mit meiner Familie verbracht. Jetzt werde ich die Zeit nutzen und Vollgas geben, um zum Auftakt topfit zu sein. In meiner Heimat in Starnberg sitze ich gern auf dem Fahrrad, im Winter sind die Bedingungen aber nicht so optimal. Daher bin ich aktuell vor allem in meinem Fitnessraum. Außerdem ist mein achtjähriger Sohn im Skiklub. Auf mich wartet also auch der ein oder andere gemeinsame Pistenbesuch.

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