DTM-Pilotin Rahel Frey: Karate für den Kampfgeist
Frey: «Im Rennauto muss man immer auf alles vorbereitet sein»
Nach einem punktelosen Debütjahr hat sich Rahel Frey 2012 die ersten sechs DTM-Zähler gutschreiben lassen. Wir erinnern uns: In Valencia setzte sich die 26-Jährige aus Aedermannsdorf im Schweizer Kanton Solothurn in packenden Zweikämpfen sowohl gegen den BMW-Piloten Dirk Werner als auch gegen dessen Markenkollegen Andy Priaulx durch und sicherte sich damit den siebten Platz.
Dieser Erfolg ist das Ergebnis eines harten Trainingsplans, der neben den üblichen Kraft- und Ausdauerelementen auch Mentaltraining und Karate-Unterricht umfasst. «Konzentration und mentale Stärke sind in einem DTM-Auto unerlässlich», erklärt Frey im Interview mit dtm.com. Deshalb hat sie sich mit Mentalcoach Thomas Slepitschka auch einen Profi an ihre Seite geholt. Mit ihm trainiert sie vor allem in Kempten, wo das Abt-Team beheimatet ist.
Auch beim Karate setzt Frey auf professionelle Hilfe: «Ich trainiere regelmässig mit einem Trainer.» Dabei gehe es vor allem darum, mehr Durchsetzungsvermögen auf der Strecke zu erlangen: «In meinem Fall dient der Kampfsport eher dem Aggressionsaufbau. Man muss als Rennfahrer im Auto immer auf alles vorbereitet sein, was kommt. Eine positive Anspannung und Grundhaltung sind wichtig, wenn zum Beispiel Konkurrenten beim Start plötzlich rüberziehen. Dann kann man selbst schneller reagieren.»
Ob Frey auch in diesem Jahr im DTM-Audi angreifen darf, steht noch aus. Sie selbst würde lieber heute als morgen ihren Verbleib in der populärsten Tourenwagen-Serie der Welt verkünden, muss sich aber noch gedulden: «Das ist nicht immer einfach. Man liest und hört viel, darf sich aber nicht ablenken lassen.»