Scheider und die Fragezeichen beim Optionsreifen
Audi-Pilot Timo Scheider
Der neue Optionsreifen ist die große Unbekannte in der neuen DTM-Saison. Zwar konnten alle Fahrer den Hankook-Pneu, der über einen gewissen Zeitraum bis zu 1,5 Sekunden pro Runde schneller sein soll, dann aber stark abbaut, vorab ausgiebig testen. Wie es letztendlich im Rennen aussieht, werden BMW, Audi und Mercedes aber erst am Sonntag sehen.
«Das ist das Interessante an der Geschichte. Ich muss eine Stunde nach dem Qualifying entschieden haben, was ich für einen Reifen beim Start fahre», sagt Audi-Pilot Timo Scheider. Die Strategie scheint somit zum Saisonauftakt zumindest auch ein wenig Glückssache zu sein. Denn jeder Fahrer erhält für das Rennen nur einen Satz. Wann er ihn einsetzt, bleibt aber ihm überlassen.
Lauter Fragezeichen
Doch da tauchen laut Scheider schon die nächsten Fragen erst auf. «Keiner weiß, wie lange hält denn überhaupt mein Optionsreifen: hält der fünf Runden, zehn Runden oder zwanzig Runden? Dann ist die Frage, ist der eine oder andere risikobereit und sagt ‚Ich habe eine schlechte Startposition im Qualifying, ich mach den Optionsreifen drauf und attackiere am Anfang‘?», sagt Scheider und findet prompt das nächste Fragezeichen.
«Ist das Qualifying-Setup auch das Setup, das du im Rennen fährst? Machst du ein aggressives Qualifying-Setup und hoffst dann, dass du mit dem Auto durchkommst oder sagst, ich will erst einmal vorne stehen und dann schauen wir mal, wie sich das Rennen entwickelt?» Das Problem dabei: Möglicherweise könnten mit dem Setup nach kurzer Zeit Probleme auftreten. «Und dann bin ich eigentlich nur noch Opfer», so der 34-Jährige.
Da man sich nun mehr in Richtung Rennen orientieren müsse, verliere das Qualifying an Bedeutung, findet Scheider. Das Argument, dass das Überholen in der DTM grundsätzlich schwierig sei und man deshalb vorne stehen sollte, lässt der zweimalige Champion nicht gelten. «Wenn man auf Position fünf oder zehn steht ist man in meinen Augen immer noch ein Kandidat, um vorne mitfahren zu können», so Scheider.