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DTM-Strafen: Keine bessere Regelung gefunden

Von Andreas Reiners
In der Kritik: Die Gelb-Regel

In der Kritik: Die Gelb-Regel

In Spielberg war einstimmig entschieden worden: Die viel kritisierten Strafen bleiben. Warum sich die Hersteller dafür entschieden? Es fehlte die richtige Alternative.

Nicht nur die neuen Strafen wie die Laptime Penalty, auch die aktuelle Regel für das Fahren unter Gelben Flaggen haben in dieser Saison sowohl für Kopfschütteln als auch für Diskussionen im DTM-Fahrerlager gesorgt. Im Interview mit SPEEDWEEK.com hatte DTM-Chef Hans Werner Aufrecht erklärt, dass es keine Änderungen am derzeitigen Reglement geben werde. Das Thema wurde beim vergangenen Rennen in Spielberg mit den Motorsportchefs der drei Hersteller BMW, Audi und Mercedes diskutiert – und einstimmig beschlossen, dass es so bleibt wie es ist. Die Fahrer müssen also weiterhin in einem Sektor, in dem die Gelbe Flagge geschwenkt wird, 0,5 Sekunden langsamer fahren als in der Runde zuvor – sonst gibt es eben jene Laptime Penalty.

Die Liste der Kritiker ist lang. Meistens vorne weg: Mercedes-Pilot Gary Paffett. Doch der Brite ist mit seiner Meinung nicht alleine, praktisch durchweg alle Fahrer werden mit der neuen Regelung nicht warm. Denn nicht nur für das Verlassen der Strecke mit allen vier Reifen, sondern auch für den Verstoß gegen die Gelb-Regel müssen die Fahrer die Laptime Penalty auf der Strecke absitzen und bis zu fünf Sekunden verlangsamen. Auch Audi hatte kritisiert, dass die Regelung schwierig umzusetzen sei.

Etwas Besseres statt etwas Schlechteres

Warum waren die Hersteller dann für die Beibehaltung der Regel? Ganz einfach: Derzeit gibt es keine wirkliche Alternative. «Es war nicht ganz leicht, auf Anhieb eine bessere als die aktuelle Regelung zu finden. Die Probleme, die wir sehen, bestehen er nach wie vor», sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass und stellte klar: «Wenn man das ändern würde, müsste man sicherstellen, dass man sich für etwas Besseres anstatt etwas Schlechteres entscheidet.» Und das «Bessere» als das Aktuelle gibt es derzeit nicht.

Dass vor der Saison hinsichtlich der Gelb-Regel etwas passieren musste, steht für Gass außer Frage. «Der Grund, warum die Regel eingeführt wurde, ist klar und nachvollziehbar. Man musste der Einführung des Optionsreifens Rechnung tragen», sagte Gass. Der weichere Pneu von Hersteller Hankook erlaubt in dieser Saison schnellere Rundenzeiten. «Wenn jemand im ersten Stint einen Optionsreifen fährt und im zweiten Stint einen Standardreifen, dann hat er seine schnellste Sektorzeit im ersten Stint gesetzt. So könnte er theoretisch im zweiten Stint durch eine Gefahrenstelle voll durchblasen. Das wollte man vermeiden, und das vermeidet diese Regel auch», erklärte Gass. Denn die Sicherheit der Streckenposten steht an erster Stelle, deshalb müssen die Fahrer nun 0,5 Sekunden langsamer fahren als in der Runde zuvor.

Auch wenn die Durchführung der Strafe nicht immer glücklich ist. Beim freien Training in Spielberg waren drei Piloten, darunter auch die Audi-Fahrer Mike Rockenfeller und Jamie Green, für zu schnelles Fahren unter Gelb mit der Rückversetzung im Qualifying bestraft worden. «Es war enttäuschend, dass zwölf Fahrer verdächtig waren, allerdings nur drei von ihnen bestraft wurden, weil man es den anderen nicht nachweisen konnte. Da stellt sich die Frage der Fairness bei solchen Entscheidungen», so Gass.

Auch die Piloten müssen mit dieser Regelung weiterhin nicht einverstanden sein. Rockenfeller bleibt bei seiner Meinung. «Ich finde die Regel immer noch unglücklich», erklärte der Zweite der Gesamtwertung. Das Dilemma: Die Fahrer können zu dem Thema zwar Stellung beziehen, die Entscheidung liegt aber nicht bei ihnen. «Ich muss deshalb damit klar kommen wie alle anderen Fahrer auch», so Rockenfeller.

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