Formel 1: FIA spricht Urteil

Neuer DTM-Zeitplan: «Zufall Tür und Tor öffnen»

Von Andreas Reiners
Kein Freitagstraining mehr in der DTM

Kein Freitagstraining mehr in der DTM

Mit dem neuen DTM-Zeitplan sind vor allem die Fahrer nicht glücklich. DTM-Chef Hans Werner Aufrecht sieht die DTM mit dem neuen Format aber auf einem guten Weg.

Es war eine kleine Mitteilung mit großer Wirkung. Vor der Saison teilte die DTM mit, dass eine neue Zeitrechnung angebrochen sei: Durch den neuen Zeitplan wurde das Training am Freitag und das Warmup am Sonntag ersatzlos gestrichen. Den Piloten bleiben in diesem Jahr somit nur noch 90 Minuten Training am Samstag. Durch die neue Parc-fermé-Regelung können nach dem Qualifying zudem keine Änderungen mehr am Auto vorgenommen werden.

Die Fans waren alles andere als begeistert, und auch die Fahrer lassen bei jeder Gelegenheit durchblicken, dass ihnen vor allem hinsichtlich der Neuerungen DRS und Optionsreifen der Freitag fehle und kritisieren das auf Samstag und Sonntag reduzierte Programm. «Damit wäre ich auch nicht einverstanden. Nur: Was wir nicht wollen ist, dass alle Autos perfekt an den Start gehen», erklärte DTM-Chef Hans Werner Aufrecht im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben im letzten Jahr gesehen, dass die Autos auf das Qualifying vorbereitet werden und nach dem Qualifying auf das Rennen. Das wollen wir nicht», so Aufrecht.

Das Ziel: Die Zuschauer wieder an die Strecke und vor den Fernseher locken, die Serie noch interessanter machen. Der Zuschauer habe nichts davon, wenn die Teams dauernd dafür sorgen, dass in einem Bereich gefahren werde, in dem kein Kampf stattfinde. «Die Hauptaufgabe der Ingenieure war es, die Stopps so zu legen, dass ihre Fahrer immer freie Fahrt haben. Das ist der größte Gegner», so Aufrecht.

Mit dem verstellbaren Heckflügel und dem weicheren und schnelleren Optionsreifen wurden die sportlichen Voraussetzungen auf der Strecke geschaffen, dass die Zeiten, in denen die Autos an der Perlenschnur aufgezogen über den Kurs fahren, endgültig passé sind. Mit dem Zeitplan schuf man parallel schwierigere Rahmenbedingungen. Weniger Zeit und somit weniger Möglichkeiten, das Auto perfekt vorzubereiten, dafür aber viele neue Strategievarianten sollen dazu führen, «dass dem Zufall mehr Tür und Tor geöffnet wird. Wir wollen, dass der Kampf nicht am Laptop passiert, sondern auf der Strecke», so Aufrecht.

Das Problem: Dass die verschiedenen Strategien bisweilen dazu führen, dass es auf der Strecke sogar für geübte Beobachter unübersichtlich wird, ist auch Aufrecht nicht verborgen geblieben. «Momentan ist es so, dass man schon mal den Überblick verlieren kann. Wir müssen dafür sorgen, dass das Rennen überschaubar bleibt», erklärte er.

Sowohl die oft kritisierte Strafenflut als auch der Zeitplan gehören aber nicht zu den Baustellen, die es zu bearbeiten gilt. Das Argument, an einem Rennwochenende solle das Fahren im Mittelpunkt stehen, wird laut Aufrecht «überbewertet. Wir hatten sicher am Freitag Zuschauer da. Aber uns geht es darum, am Sonntag ein faszinierendes Rennen zu sehen. Wir alle im Vorstand glauben, dass wir auf einem richtigen Weg sind. Und was wir bisher gesehen haben, gibt uns Recht».

Nicht nur die «Faszination vor Ort» (Aufrecht) spielte in den Überlegungen bei der Kürzung des Zeitplans eine Rolle, sondern auch die Kostenreduzierung. Da zeigt sich dann die Krux, denn das eine kann ohne das andere nicht. Beides sei wichtig, betonte Aufrecht. Doch «wenn wir unsere Zuschauer nicht mehr faszinieren, brauchen wir auch die Kosten nicht mehr zu reduzieren. Dann ist das Thema sowieso gegessen, dann bleiben uns die Zuschauer weg.»

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