DTM - Roberto Merhi wehrt sich: Fast schon Comedy
Roberto Merhi
Drei Rennen, drei Kollisionen und dreimal harte Vorwürfe: Mercedes-Pilot Roberto Merhi hat sich erneut gegen die Kritik an seinem Fahrstil gewehrt. Der Spanier war beim letzten DTM-Rennen in Spielberg auf der Strecke erneut mit BMW-Mann Martin Tomczyk aneinander geraten und hatte dafür eine Zehn-Sekunden-Strafe kassiert. Merhi beschreibt im Interview mit «motorsport-topics.com» jetzt den Vorfall aus seiner Sicht.
«Das ist fast schon Comedy. Ich komme von außen, Daniel Juncadella kommt von innen. Normal wäre es, wenn Tomczyk versuchen würde, innen zuzumachen. Aber nein. Am Ausgang der Kurve mache ich, der ich ja außen fahre, etwas auf. Und er macht ohne jeden Grund auch auf. Es scheint, als würde er nicht genug Gas geben, so als ob er nur auf den Zusammenstoß warten würde. Ich hab meine Messungen mit Gerhard Ungar analysiert und man sieht, dass ich immer zwischen Bremse und Gas hin- und hergewechselt habe. Ich war der Erste, der den Zusammenstoß verhindern wollte», stellte Merhi klar.
Neben der Rennleitung sah das nach dem dritten Lauf der Saison natürlich auch Tomczyk anders. Dem Ex-Champion sei das Ganze inzwischen «zu blöd», hatte Tomczyk erklärt und verdeutlicht, er werde eine Entschuldigung Merhis nicht annehmen. Nach dessen Einschätzung des Zwischenfalls scheint es sowieso abwegig, dass der Spanier für die Aktion zu Kreuze kriecht. Unterstützung erhält Merhi aus den eigenen Reihen. «Meine Ingenieure, Mechaniker und das ganze Team stehen hinter mir. Sie machen mir Mut und ihre Unterstützung ist sehr tröstlich. Toto Wolff hat mich mehr als jeder andere unterstützt. Er ist über die ganzen Strafen besonders empört. Ich bin ihm sehr dankbar, seine Unterstützung bedeutet mir sehr viel», sagte Merhi.
Das «Treffen» mit Tomczyk war allerdings nicht der erste Unfall der Beiden. Bereits in Brands Hatch war Merhi mit Tomczyk kollidiert. Und auch damals hatte Merhi eine Strafe kassiert. Aus Sicht des 22-Jährigen hätte eigentlich Tomczyk die Strafe verdient. «Er fuhr hinter mir und versuchte schon von da, mein Auto aus der Spur zu bringen. Zu meinem Glück hat er es nicht geschafft. Ich war auf der Normal-Linie unterwegs und Martin versucht, mich zu überholen, wir berühren uns ein bisschen und er fährt aufs Gras. Warum wird er nicht bestraft, weil er versucht hat, mich von der Spur zu drängen?»
In England hatte Merhi vor Tomczyk auch dessen BMW-Markenkollegen Timo Glock von der Strecke geräumt. Laut der Rennleitung war die Aktion sauber, eine Strafe gab es nicht. Glock sah das naturgemäß anders und hatte noch in Spielberg über Merhis Fahrstil gewettert («Merhi sollte in die Fahrschule«). Auch hier ist die Sicht Merhis eine andere. «Er kommt von außen und es ist Timo, der seine Spur verändert, um nach innen zu kommen. Ich überhole ihn, Timo sieht, dass er nach außen gedrängt wird und versucht, das zu verhindern. Aber auf der inneren Spur bin ich, weil ich ihm seine Position abgejagt habe», erklärte Merhi, der vor dem Rennen in Spielberg Glock sogar mangelnde Professionalität vorgeworfen hatte. Fortsetzung folgt mit Sicherheit.