DTM: Audi-Pilot Green fährt Bestzeit, BMW hinterher
Jamie Green
Audi hat vor dem vierten DTM-Rennen der Saison ein erstes Ausrufezeichen setzen können. Jamie Green fuhr am Samstagvormittag wenige Stunden vor dem Qualifying auf dem Lausitzring die erste Bestzeit des Wochenendes. Die Erkenntnisse des Trainings halten sich zwar wie immer in Grenzen, Titelverteidiger BMW überraschte allerdings mit deutlichen Anlaufschwierigkeiten.
Green brauchte für den 3,478 Kilometer langen Kurs 1:18,104 Minuten und verwies Mercedes-Pilot Gary Paffett (1:18,133) auf den zweiten Platz, Dritter wurde Greens Markenkollege Timo Scheider. Der Kanadier Robert Wickens fuhr als zweiter Mercedes-Pilot auf Platz vier ebenfalls in die Spitzengruppe, Rookie Pascal Wehrlein als Neunter immerhin noch in die Top Ten.
Es sieht nach Fortschritten aus
Nach seinem verpatzten Saisonstart hält sich Green mit vollmundigen Ankündigungen trotz der Bestzeit zurück. «Wir arbeiten weiter daran, das Auto zu verbessern und ein Setup zu finden, das mir gefällt. Wir haben bei den ersten Rennen viel gelernt. Gemeinsam mit meinem Ingenieur Alex (Stehlig) haben wir intensiv analysiert, was wir besser machen können. Derzeit sieht es danach aus, dass wir Fortschritte erzielen. Mal sehen, wie es im Qualifying läuft», so der Brite. Ähnlich äußert sich auch Teamchef Hans-Jürgen Abt: «Wir haben sehr viel ausprobiert und unser Programm konzentriert abgespult. Das Ergebnis mit Jamie (Green) auf Platz eins war gut. Aber jetzt gilt es, die beste Abstimmung für das Qualifying und das Rennen zu finden und im Qualifying gut abzuschneiden.»
BMW kam im Training erst spät auf Touren. Nachdem alle acht Piloten auf den Plätzen 15 bis 22 zunächst ein ungewöhnliches Bild auf dem Zeitenmonitor abgaben, konnte zumindest der Gesamtführende Bruno Spengler im letzten Drittel des Trainings als Siebter in die Top Ten fahren. Zweitbester BMW-Fahrer war Timo Glock, der in Spielberg zuletzt auf das Podium fuhr, als 13. Angeführt von Dirk Werner landeten die restlichen Sechs BMW-Fahrer mit mehr als einer halben Sekunde Rückstand am Ende des Klassements.
Bereits vor dem Training hatten Fahrer und Rennleitung festgelegt, dass beim Rennen in der ersten Kurve des Lausitzrings hart durchgegriffen wird, falls ein Fahrer mit allen vier Reifen die Strecke verlassen sollte. Normalerweise wurden die Piloten nach dem Start und dem damit verbundenen dichten Gedränge nicht bestraft, sollten sie den Umweg über die Streckenbegrenzung für Ausweich- und Überholmanöver nutzen. Dadurch dass die Ludwigteller, nach Sportwagen-Legende Klaus Ludwig benannte Kerbs, entfernt wurden, ist die Versuchung noch größer, die Abkürzung zu nutzen.