BMW: Dann sind die Konkurrenten sofort zur Stelle
Timo Glock
Die Konkurrenz reibt sich die Hände, der Titelverteidiger übt Selbstkritik: Nach einem nahezu perfekten Wochenende in Spielberg ist BMW auf dem Lausitzring wieder auf den Boden der Tatsachen geholt worden. Einzig DTM-Champion Bruno Spengler war als Fünfter Lichtblick der Münchner. Der Rest? Aufgrund der tückischen Bodenwellen auf der Strecke in den Niederungen des Starterfeldes verschwunden. Denn die Bodenwellen scheinen vor allem BMW große Probleme bereitet zu haben. Auch wenn BMW im vergangenen Jahr auf dem Lausitzring den ersten Sieg seit dem Comeback nach 20 Jahren Abstinenz feiern konnte.
Doch auch die Abstimmung des Autos klappte nicht wie gewünscht. «Das Set-up hat einfach von Anfang an nicht richtig gepasst. Also mussten wir ziemlich drastische Veränderungen vornehmen, die für einige Fahrer besser, für andere weniger gut funktioniert haben», erklärte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. Der 46-Jährige lässt sich durch das überraschend schlechte Abschneiden, das sich bereits im Training angedeutet hatte, nicht aus der Ruhe bringen. So sei eben die DTM: «Dieses Ergebnis ist ein weiterer Beleg dafür, wie eng es in der DTM zugeht. Man muss sich jeden Erfolg hart erarbeiten, alles muss perfekt zusammenpassen. Wenn das nicht der Fall ist, dann sind die Konkurrenten sofort zur Stelle», so Marquardt.
Und der Champion zahlt auch im zweiten Jahr seit dem Comeback noch Lehrgeld. Augusto Farfus muss in der Startaufstellung um fünf Plätze auf Rang 14 zurück, weil er im Training einen Reifensatz nutzte, der nicht für sein Auto bestimmt war. Marquardt geht von einem menschlichen Fehler aus. «Das ist ein Fehler in der Prozedur, den wir abstellen müssen. Das ist das erste Mal passiert, muss aber auch das letzte Mal gewesen sein», stellte er klar.
Kein Vorteil für Farfus
Farfus selbst erklärte, dass er dadurch keinen Vorteil gehabt habe. «Aber so sind eben die Regeln. Wir hatten heute zu kämpfen. Aber ich bin sicher, dass wir uns am Sonntag stärker präsentieren werden. Es wird ein langes Rennen, das ich trotz der schwierigen Ausgangslage positiv in Angriff nehmen werde», sagte der Brasilianer.
Hinsichtlich seines Pechvogels Martin Tomczyk fehlen auch Marquardt inzwischen die Worte. «Ich weiß nicht, was bei ihm noch alles passieren soll», sagte er. Diesmal war es ein Stein, der für einen Schaden am Kühler sorgte. Tomczyk steht vor dem vierten Lauf immer noch mit null Punkte da, am Sonntag muss er erneut vom letzten Startplatz ins Rennen. «Es liegt nicht an Martin. Er hat sich als Fighter erwiesen und lässt sich nicht unterkriegen. Irgendwann hat selbst die größte Pechsträhne ein Ende», so Marquardt.