Spengler sauer: «Manche haben unfaires Verhalten»
Bruno Spengler: Erster Nuller im sechsten Saisonrennen
Bruno Spengler wirkte auch drei Stunden nach dem Rennen immer noch angefressen. Der Kanadier hatte zuvor im DTM-Titelkampf einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Platz 19 beim sechsten Lauf in Moskau – es war das erste Mal nach elf Rennen, dass der Titelverteidiger nicht in die Punkte fuhr. Dabei waren die Aussichten nach Startplatz 4 gar nicht mal schlecht, bis Miguel Molina kam. Der Audi-Pilot fuhr dem BMW-Konkurrenten in Kurve eins in die linke Seite.
«Manche Fahrer haben ein sehr unfaires Fahrverhalten. Von daher ist es natürlich etwas bitter», hatte Spengler unmittelbar nach dem Rennen in der ARD erklärt. Audis DTM-Leiter Dieter Gass hatte sich wenig später bei BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt entschuldigt.
«Das ist nett, die Punkte sind trotzdem weg», sagte Spengler, der Molina nach dem Rennen unter vier Augen gesagt hat, «was ich denke». Ein Sieg sei zwar unrealistisch, das Podium aber durchaus möglich gewesen, sagte er. Spengler wollte dann aber nicht nur über Molina meckern, sondern nahm auch seinen Arbeitgeber in die Pflicht. «Wir müssen schauen, dass wir uns verbessern.»
Die Nullnummer des Kanadiers spielte beim zeitgleichen Sieg von Spitzenreiter Mike Rockenfeller Audi natürlich in die Karten. Rockenfeller hat nun 27 Punkte Vorsprung auf den 29-Jährigen. Steckte etwa Absicht dahinter? Soweit wollte Spengler dann doch nicht gehen. «Das weiß ich nicht. Es hat aber natürlich ganz gut gepasst.»
Spengler lenkt sich nun erst einmal mit dem Besuch seines Halbbruders ab, der seit zehn Jahren in Moskau lebt und mit einer Russin verheiratet ist. Aber nicht, um den Kopf frei zu bekommen, denn um den Rückstand auf Rockenfeller «mache ich mir keinen Kopf, es sind noch vier Rennen. Um die Punkte mache ich mir gar keine Sorgen, sondern um solche Aktionen. Denn die können entscheidend sein. Ich hoffe, dass mir die Punkte am Ende nicht fehlen.»