Wetter-Chaos: Regen spült Wickens zum Sieg
Sieg für Robert Wickens
Als Robert Wickens die Ziellinie überquerte, gab es bei dem Kanadier und Mercedes kein Halten mehr. Der 24-Jährige war beim Regen-Chaos auf dem Nürburgring der große Sieger und sicherte sich den ersten DTM-Erfolg seiner Karriere. Der Mercedes-Pilot gewann den siebten Saisonlauf auf dem Traditionskurs in der Eifel bei widrigen Bedingungen mit Regen zum Start und trockener Strecke zum Schluss vor Augusto Farfus (BMW) und seinem Teamkollegen Christian Vietoris. Das Rennen ging wegen der Wetterbedingungen nicht über die volle Distanz, sondern wurde nach Zeit beendet.
Einen großen Schritt Richtung Titelgewinn machte nach 75 Minuten actionreichem Motorsport derweil Mike Rockenfeller: Von Startplatz elf aus kämpfte sich der Audi-Pilot dank der richtigen Strategie auf den vierten Platz. Seinen Vorsprung in der Gesamtwertung baute der 29-Jährige auf 35 Punkte aus, da sein ärgster Verfolger Bruno Spengler (BMW) nur auf dem 14. Platz landete.Erster Verfolger von Rockenfeller ist dafür nun Vietoris.
Ein persönliches Erfolgserlebnis feierte Martin Tomczyk, der nach zehn Rennen ohne Zähler als Fünfter endlich mal wieder in die Punkte fuhr. Sechster wurde Adrien Tambay (Audi), vor Marco Wittmann (BMW), der von Platz zwei aus gestartet war, nach einem Dreher weit zurückfiel und auch aber auf Rang sieben zurückkämpfte. Ebenfalls in die Punkte fuhren die Audi-Piloten Miguel Molina und Jamie Green sowie Pascal Wehrlein im Mercedes.
Regen zum Start
Pünktlich zum Start setzte der gefürchtete Regen ein. Und der Start wurde prompt turbulent. Rockenfeller kam bei einem Ausweichmanöver von der Strecke ab, während Joey Hand im Kies stecken blieb. Wickens schob Mortara in Ekström hinein und räumte so gleich zwei Audis ab. An der Spitze blieben Farfus, Wittmann und Molina, während Paffett einen Platz gutmachen konnte.
Als erster Pilot holte sich Rockenfeller in der Safety-Car-Phase nach zwei Runden Regenreifen. Es regnete zwar, aber richtig nass war die Strecke zu diesem Zeitpunkt nicht. Doch der Audi-Mann machte prompt eine Position nach der anderen gut. Und es zeigte sich, dass der 29-Jährige richtig lag. Wenige Runden nach Rockenfeller gab es eine regelrechte Prozession in die Boxengasse.
Wittmann entschied sich zu spät für einen Reifenwechsel, rutschte als Führender von der Strecke und fiel weit zurück. An der Spitze war nun Rockenfeller, der aber noch beide Pflicht-Stopps absolvieren musste, dafür aber 17 Sekunden Vorsprung hatte. Dahinter hatte sich das Feld verschoben: Tambay lag auf zwei, dann Farfus, Molina, Wickens, Werner und Spengler. Für Timo Scheider ging die Pechserie weiter: Nach einem Rempler fuhr ihm Markenkollege Jamie Green das Auto kaputt.
Für Juncadella gab es nach 13 Runden nach einer Kollision mit Glock eine Durchfahrtsstrafe. Glock fiel dadurch von Platz neun auf 13 zurück. Paffett, der sich auf Optionsreifen versuchte, wurde gnadenlos durchgereicht. Nach seinem zweiten Stopp in Runde 16 war der Brite dann Letzter, hatte aber dann auch Regenreifen drauf.
Spengler fällt weit zurück
Wenig später leistete sich Rockenfeller einen Rutscher von der Strecke, doch sein Markenkollege Adrien Tambay hielt die Truppe der Verfolger um Farfus und Wickens einige Runden lang erfolgreich auf, ehe Wickens mit einem starken Manöver gleich beide Konkurrenten überholte. Während Rockenfeller zur Halbzeit des Rennens gute 27 Sekunden Vorsprung auf den Kanadier hatte, lag Spengler auf Rang sieben.
In Runde 31 kam Rockenfeller zum ersten Pflicht-Stopp in die Box und zog wegen der immer trockener werdenden Strecke die Optionsreifen auf. Und der Vorsprung auf Wickens reichte, der DTM-Gesamtführende blieb vorne. Bitter für seinen Teamkollegen Molina nach Startplatz drei: Der Spanier verbremste sich, nahm spontan einen Umweg zurück auf die Strecke und fiel weit zurück. Zahlreiche Fahrer folgten Rockenfellers Beispiel und kamen ebenfalls in die Box.
Doch Rockenfeller verlor auf den weicheren Reifen in der Folgezeit teilweise mehrere Sekunden pro Runde. Die Verfolger: Wickens, Farfus und Vietoris. Im Mittelfeld sorgten einige harte Zweikämpfe für Action und Positions-Verschiebungen. Mittendrin: Spengler, der auf Rang 14 zurückfiel.
Acht Minuten vor Rennende kam Rockenfeller zum zweiten Mal in die Box und kam auf dem vierten Platz wieder raus. Wickens ließ sich seinen ersten Sieg nicht mehr nehmen.