Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Mercedes-Pilot Vietoris: Plötzlich Titelkandidat

Von Andreas Reiners
Christian Vietoris: Der erste Sieg?

Christian Vietoris: Der erste Sieg?

Christian Vietoris ist erster Verfolger von DTM-Spitzenreiter Mike Rockenfeller. In Oschersleben hofft er auf den ersten Sieg.

Einen Sieg hat er im Gegensatz zu seinen Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft in dieser Saison noch nicht eingefahren. Doch Christian Vietoris ist der beste Beweis dafür, dass Konstanz mit ein Garant für den DTM-Titel ist. Neben Spitzenreiter Mike Rockenfeller (Audi/106 Punkte) ist Vietoris (71) der einzige Fahrer, der in bislang allen sieben Saisonrennen punkten konnte. Dabei stand der 24-Jährige bereits vier Mal auf dem Podium.

Mit 35 Punkten Rückstand auf Rockenfeller ist Vietoris auf einmal erster Verfolger des Audi-Piloten, allerdings mit namhafter Konkurrenz im Rücken. Einen Punkt hinter ihm liegt Mercedes-Teamkollege Robert Wickens, mit 67 und 66 Zählern folgen die BMW-Piloten Bruno Spengler und Augusto Farfus. Der Titelgedanke? Noch weit weg. «Ich bin jetzt Zweiter in der Meisterschaft und freue mich auf die letzten Saisonrennen, beginnend mit dem Rennwochenende in Oschersleben. Wie bisher werde ich von Rennen zu Rennen denken, allerdings hoffe ich, dass ich schon bald auch einmal zwei Treppchen höher stehe als bei meinen bisherigen vier Podiumsplatzierungen», sagte Vietoris.

An Oschersleben hat Vietoris gute Erinnerungen. 2011 holte er dort seine ersten Punkte in der DTM. «Es ist eine großartige Strecke, die ich in- und auswendig kenne. Im Vergleich zu anderen Strecken ist Oschersleben verhältnismäßig langsam und die meisten Kurven werden im ersten oder zweiten Gang gefahren.» Außerdem kennt er das Podium aus seiner Zeit in der Formel BMW und der Formel 3 Euroserie, denn in beiden Rennserien hat er dort schon gewonnen.

Wie sich ein Sieg in der DTM anfühlt, weiß seit dem Nürburgring der Gesamtdritte Robert Wickens. «Ich wusste, dass im Rennsport alles möglich ist, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Selbst knapp vier Wochen danach habe ich noch immer ein Lächeln im Gesicht, wenn ich daran denke», erklärte der Kanadier. Doch das ist abgehakt, denn auch Wickens hat noch alle Möglichkeiten, entscheidend in den Titelkampf einzugreifen.

«Ich bin jetzt Dritter in der Gesamtwertung, aber mein Ziel für den Rest der Saison bleibt, so viele Punkte wie möglich einzufahren. Damit möchte ich an diesem Wochenende in Oschersleben weitermachen», sagte der 24-Jährige.

Nach dem Rennen auf dem Nürburgring hatte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff angekündigt, eine mögliche Teamorder werde es erst nach dem Lauf in Oschersleben geben. «Mit Christian und Robert liegen zwei unserer Mercedes-Junioren in der Fahrer-Wertung nur durch einen Punkt getrennt auf den Positionen zwei und drei. Der Rückstand auf Spitzenreiter Mike Rockenfeller ist nicht einfach aufzuholen, aber noch stehen uns drei Rennen bevor und wir geben nicht auf», kündigte der Österreicher an. Denn ganz nebenbei feiert Mercedes in Oschersleben zwei besondere Bestmarken: Zum einen fährt Gary Paffett sein 100. Rennen, während der achte Saisonlauf das 150. Rennen für Mercedes in der «Neuen DTM» seit dem Jahr 2000 ist.

In diesem Zeitraum gewann die Marke mit dem Stern 86 Rennen, darunter 48 Doppelsiege. In diesem Jahr feiert Mercedes-Benz zudem sein 25-jähriges DTM-Jubiläum. Seit dem werksseitigen DTM-Einstieg im Jahr 1988 gewann Mercedes-Benz 169 Rennen, zehn Fahrer-, dreizehn Team- und neun Marken-Titel in der DTM/ITC.

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