Di Resta: «In der DTM sind alle Stars»
Paul di Resta
Nach seinem DTM-Titel 2010 hat Paul di Resta den Sprung in die Formel 1 geschafft und ist bei diesem Karriereweg eher die Ausnahme. Umgekehrt liebäugeln immer wieder Fahrer der Motorsport-Königsklasse, in der DTM ihre Karriere ausklingen zu lassen. Doch braucht die DTM solche Stars? «In der Vergangenheit hatten wir viele gute Namen und Stars aus der Formel 1 in der DTM. Die großen Namen haben es nicht immer an die Spitze geschafft. Aber in der DTM sind alle Stars, denn sie sind gut genug um die Möglichkeit zu bekommen, hier zu fahren», sagte di Resta am Rande des achten Saisonlaufs in Oschersleben auf Nachfrage von SPEEDWEEK.COM.
Di Resta stattete der DTM bereits in Brands Hatch einen Besuch ab, und auch in der Magdeburger Börde isr der Force-India-Pilot zu Gast. Der 27-Jährige fährt für Mercedes das DTM-Renntaxi. Und sieht bei den Stuttgartern genug Potenzial für kommende Stars. «Die Zukunft ist die junge Generation. Wenn man sich die Gesamtwertung anschaut sieht man, dass die Jungen von Mercedes einen guten Job machen. Sie sind die Zukunft des Sports und es ist wichtig, dass sie das Vertrauen des Herstellers haben», so di Resta,.
Der Einstieg von BMW und die geplanten Ableger in den USA und Japan seien zudem ein «Schub für die Serie. Wenn man das vergleicht mit der DTM vor zehn Jahren ist das ein großer Unterschied». Einen großen Unterschied bewirken auch die Neuerungen wie DRS oder die Optionsreifen. Die sieht di Resta ob ihrer langen Haltbarkeit eher kritisch. «Es scheint, als wollen die Fahrer am liebsten das ganze Rennen mit dem Optionsreifen bestreiten. Aber alles, was Überholen möglich macht, ist wichtig», sagte di Resta. Denn nur so könne man die Fans bei der Stange halten. Und die sorgen schließlich dafür, dass die Hersteller in der DTM fahren wollen und geben den Fahren so die Möglichkeit, dabei zu sein. «Das Wichtigste ist deshalb die Unterhaltung», erklärte di Resta,
Youngster wie Pascal Wehrlein oder Daniel Juncadella hegen weiter den großen Traum von der Formel 1. Di Resta ist das passende Beispiel. Doch wie erfüllt man sich diesen Traum? «Sie müssen an sich glauben, um sich ihren Traum zu erfüllen. Ich bin zwar nie in der GP2 gefahren. Aber ich habe trotzdem nie meinen Traum aufgegeben, in der Formel 1 zu fahren. Diese Entschlossenheit war der entscheidende Grund, warum ich jetzt da bin, wo ich bin. Ich hoffe, dass es noch mehr schaffen werden, denn das gibt sowohl der DTM als auch dem Nachwuchs einen Schub», sagte der 27-Jährige.
Noch immer gilt die GP2 als Schmiede für den Nachwuchs und als direkter Weg in die Formel 1. So optimal ist die Serie laut di Resta allerdings nicht. «Die GP2 ist ein wenig anders als die DTM. Es ist das große Medieninteresse und die Tatsache, dass man einen Hersteller vertreten muss. Du bist im Gegensatz zur GP2 das Highlight des Wochenendes, stehst unter einem immensen Druck, musst die Zeiten bringen und das Auto weiterentwickeln.»
Bei so viel Lob stellt sich die Frage, ob di Resta sich vorstellen könnte, nach seiner F1-Karriere in einigen Jahren noch einmal in das Cockpit eines Tourenwagens zurückzukehren. «Sag niemals nie. Es sind definitiv schöne Erinnerungen und es gibt keinen Grund, warum ich nicht zurückkehren sollte. Aber mein Fokus ist auf der Formel 1. Die DTM wächst und das ist mit ein Grund, warum ich regelmäßig zuschaue und ein Teil davon bleiben will. Vielleicht später im Leben noch einmal.»