Mike Rockenfeller: Drei Wochen feiern
Mike Rockenfeller ist der neue DTM-Champion
Mike Rockenfeller musste auf seiner Ehrenrunde ein paar Tränen der Freude unterdrücken. Danach: Nur noch pure Erleichterung. Der 29-Jährige war vor dem vorletzten Saisonrennen in Zandvoort stets entspannt gewesen. Wie angespannt der Audi-Pilot wirklich war, zeigte sich nach dem größten Triumph seiner Karriere. Der zweite Platz in den Dünen reichte für seinen ersten DTM-Titel – auch wenn Verfolger Augusto Farfus seinen dritten Saisonsieg einfuhr.
26 Punkte reichen Rockenfeller vor dem Saisonfinale in Hockenheim, sich vorzeitig die Krone aufzusetzen. Auch wenn Farfus nun einen Sieg mehr auf dem Konto hat als Rockenfeller. «Das Wichtigste ist es konstant zu punkten, in dieser Meisterschaft, wo es keinen wirklich dominanten Fahrer gibt», erklärte Rocky sein Erfolgsgeheimnis.
Zwei Schlüsselrennen hat der 29-Jährige auf dem Weg zum Titel ausgemacht: Der Norisring und der Nürburgring. In Nürnberg verpatzte Rockenfeller das Qualifying völlig (19.), fuhr im Rennen aber auch aufgrund von zwei Safety-Car-Phasen noch auf einen wichtigen fünften Platz. In der Eifel spülte eine perfekte Regen-Taktik den Audi-Mann noch vom letzten Platz nach der ersten Kurve auf Rang vier.
Hartes Stück Arbeit
Aber auch Zandvoort war noch einmal ein hartes Stück Arbeit. «Auf den Optionsreifen konnte ich gut mithalten, auf den Standardreifen ging leider gar nichts. Am Ende des Tages ist es egal, was den Unterschied gemacht hat. Nur der Titel zählt. Augusto hat mir das Leben schwer gemacht. Timo (Scheider) hat mir aber sehr geholfen», sagte Rockenfeller.
Wirjklich realisiert hatte Rockenfeller seinen Triumph auch wenig später immer noch nicht. Aber auch da setzt sich der Champion nicht unter Druck. «Es wird sicher etwas dauern bis ich realisiert habe was wir heute erreicht haben», sagte er und gab zu, dass er natürlich zwischendurch an den Rennsieg gedacht habe. «Aber ich habe schnell gemerkt, dass es nicht mein Tag ist, um das Rennen zu gewinnen.»
Zu Beginn des Rennens musste Rockenfeller allerdings einige Schreckminuten überstehen. Wegen eines mögliche Frühstarts leitete die Rennleitung eine Untersuchung ein, entschied dann aber, nichts zu unternehmen.
Kein Frühstart, sondern ein perfekter Start
Rockenfeller wollte von einem Frühstart nichts hören. Wenn, dann war es ein perfekter Start. «Ich denke einfach, dass die anderen zu spät reagiert haben. Ich hatte mich schon gewundert, dass niemand losgefahren ist», sagte Rockenfeller, der zugab, einige Minuten gezittert zu haben. «Als mir das Team wegen der Untersuchung Bescheid gegeben hat, dachte ich: ‚Das sieht nicht gut aus, schlechter Start in das Rennen‘. Das hätte ich natürlich nicht gebrauchen können heute.
Wie lange wird der neue Champion nun feiern? «Ich weiß es nicht. Vielleicht drei Wochen? Mal schauen was wir heute Abend noch machen können. Wir sollten die Nacht genießen. Abner das Leben geht weiter, wir müssen uns bald wieder auf Hockenheim konzentrieren. Aber ich werde in den nächsten Tagen. Wochen und Monaten sehr glücklich sein.»