DTM: Rückkehr zu zweigeteilten Läufen?
Die DTM kämpft um die Gunst der Fans
Die DTM kämpft seit Jahren um die Gunst der Zuschauer. Nach einem Anstieg durch das Comeback von BMW im vergangenen Jahr sanken die Zahlen in dieser Saison zwar leicht, lagen aber noch über denen aus den Jahren 2010 und 2011. Trotzdem gibt es immer wieder Diskussionen, wie man noch mehr Fans für die Tourenwagen-Serie gewinnen kann. DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck hatte vor allem die ARD als TV-Partner der DTM in die Pflicht genommen.
Thomas Betzler, Vorstandsmitglied im DTM-Dachverband ITR, sieht im Schwund der Zuschauer einen allgemeinen Trend. «Das Interesse gerade junger Menschen am Motorsport ist nicht mehr so groß wie noch vor 20 oder 30 Jahren. Heute ist es nicht mehr so wichtig, mit 18 den Führerschein zu machen. Hinzu kommt die TV-Konkurrenz durch das Internet», sagte der Jurist im Interview dem Wiesbadener Tageblatt.
Betzler sieht aber auch wie Stuck bei der ARD noch verbesserungsbedarf. «Wer sollte die sportlichen Erfolge sonst herausstellen, wenn nicht das Fernsehen?», fragte der 64-Jährige. Als Beispiel nannte er BMW-Rookie Marco Wittmann, der in Zandvoort auf die Pole Position gefahren war, «ohne dass irgendjemand davon groß Kenntnis nahm. Auf dem Hockenheimring hat der 22-jährige Spanier Roberto Merhi aus dem Mercedes-Junior-Team, der von Platz 21 gestartet ist, lediglich auf Grund einer Durchfahrtstrafe den Sieg verpasst, aber niemand schien sich dafür wirklich zu interessieren».
Aber auch Veränderungen an der Serie selbst werden diskutiert. Betzler macht dabei einen ganz neuen Vorschlag: «Eine Möglichkeit, das Renngeschehen an der Strecke wieder transparenter zu machen, wäre die Rückkehr zu zwei Läufen hintereinander á 35 Minuten ohne Tankstopp und Reifenwechsel. Das gab es vor 1996 schon einmal und würde zudem viel Personal einsparen», so Betzler.