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Günter Netzer im DTM-Audi: «Möchte nach Hause»

Von Andreas Reiners
Günter Netzer im Audi

Günter Netzer im Audi

Die Fußball-Legende drehte in einem Audi RS 5 DTM ein paar Runden auf dem Hockenheimring. Für Netzer ein ganz besonderes Erlebnis.

Günter Netzer ist ein bekennender Fan schneller Autos. Zu seiner aktiven Zeit posierte er mit seiner langen Mähne gerne mit schönen Frauen und besonderen Boliden. Die Fußball-Legende durfte sich im Rahmen des DTM-Auftaktwochenendes in Hockenheim dann auch einmal richtig austoben. Mit 69 Jahren. Und bekam kurz vorher trotzdem fast kalte Füße.

Als Netzer vor dem Audi stand, wuchs jedoch spontan der Respekt. 460 PS, von null auf 100 in drei Sekunden und 280 Stundenkilometer in der Spitze. Bevor sich Netzer als erster Prominenter überhaupt ans Steuer eines Audi RS 5 DTM setzte, erhielt er vom aktuellen DTM-Champion Mike Rockenfeller und seinem Audi-Markenkollegen Mattias Ekström Hintergrund-Informationen zum Auto und zur Rennstrecke. Rocky erklärte Netzer bei einer gemeinsamen Erkundungsrunde auf dem Motorroller die Herausforderungen des Hockenheimrings, der zweifache Meister und Hockenheimsieger Mattias Ekström führte das Fußball-Idol im Anschluss in die Funktionen und Besonderheiten des Audi-Tourenwagens ein.

«Das war, als bekennender Fan schneller Autos, immer mal ein Wunsch von mir. Jetzt, wo ich im Rennanzug dastehe und dieses Gefährt sehe, möchte ich am liebsten nach Hause…», wird der Welt- und Europameister von der «Bild» zitiert.

«Als erstes kriegst du gesagt, dass die Karbonbremsen nicht gleich funktionieren, sie müssen sich erst erwärmen. Wahnsinnig, an was man alles denken muss, um dieses Auto überhaupt zu bewegen», so Netzer.

Er hoffte vor seinem Einsatz auf spontanen Regen („Dann muss ich nicht fahren»). Doch es regnete nicht, Netzer musste wohl oder übel da durch. Zwängte sich zuerst in den engen Rennoverall in Größe 58. Und nahm dann mehr oder weniger elegant Platz in dem 500-PS-Boliden.

Netzer würgte den Motor nur einmal ab. Für einen «Rookie» gar nicht mal schlecht. «Großartig. Da merkt man immer noch sein Gefühl im Fuß», gab es prompt Lob von ARD-Experte Norbert Haug. Drei Runden reichten dem früheren Filigran-Fußballer dann aber auch.

«Das hat meine Begeisterung für den Motorsport, die DTM im Besonderen, und die Hochachtung vor den DTM-Fahrern noch einmal gesteigert. Ich habe höchstens 25 Prozent aus dem Auto herausgeholt. Wenn ich mir vorstelle, was die Jungs leisten, wenn sie am Limit fahren und dann noch um Plätze kämpfen – Hut ab!“»

Für Mike Rockenfeller war die Begegnung mit Netzer ebenfalls ein Erlebnis: «Ich kannte ihn bisher nur aus dem Fernsehen. Den Eindruck, den ich dort von ihm gewonnen habe, hat sich bestätigt: Ein sympathischer Mensch und ein toller Sportler. Er war sichtlich beeindruckt von der Dynamik des Audi RS 5 DTM. Intensiver als selbst am Steuer einen Rennwagens über die Strecke zu fahren, kann man die DTM natürlich auch nicht erleben», so der amtierende Champion.

Netzer war in seiner aktiven Zeit vor allem für Borussia Mönchengladbach und Real Madrid aktiv. 13 Jahre lang war er zudem als Experte neben Sportmoderator Gerhard Delling für die ARD im Einsatz, nach der WM 2010 war dort aber Schluss. Heute ist der frühere Spielmacher Medienunternehmer.

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