«Das ist fast nicht zu machen!»
In Oschersleben 2008 eine Klasse für sich: Timo Scheider
Auch [*Person Bernd Schneider*] war verblüfft über den starken Auftritt Gary Paffetts auf der vermeintlichen Audi-Strecke Zandvoort: «Ich hatte schon erwartet, dass die neuen C-Klassen konkurrenzfähig sind – aber niemals, dass Gary derart dominieren würde», sagt der DTM-Rekordmeister in seiner Exklusiv-Kolumne im Fachmagazin SPEEDWEEK.
Schneider weiter: «Obwohl das Reglement wenig Entwicklungsspielraum lässt, hat sich HWA-Technikchef Gerhard Ungar wieder was einfallen lassen und einen ordentlichen Sprung mit dem Auto gemacht. Sofern man in der DTM von Sprung reden kann. Das sind eher Hundertstel- als Zehntelsekunden. Andererseits: Wenn man sich den zweiten Qualifikationsabschnitt von Zandvoort ansieht, wo die Top-10 in eineinhalb Zehnteln rangierten, können ein paar Hundertstel über Sieg oder Niederlage entscheiden.»
Der saarländische Wahl-Schweizer ist begeistert von der Leistungsdichte in dieser Saison: «Die Zeiten, in denen ein Neuwagenfahrer davon ausgehen konnte, dass ihm ersten und vielleicht auch zweiten Qualifikationsabschnitt je ein neuer Reifensatz reicht, sind vorbei. Pokern kann ins Auge gehen, das haben wir in Zandvoort bei Audi gesehen. In Q2 ist Ekström seinen ersten Versuch mit alten Reifen gefahren, am Schluss prompt in Nieselregen gekommen und aufgehalten worden. Und schon war er draussen.»
Angesichts der 20 Kilogramm Mehrgewicht gegenüber den Audi prophezeit der 45-Jährige seinen ehemaligen Mitstreitern aus dem HWA-Mercedes-Team beim bevorstehenden Rennen in Oschersleben einen harten Gang: «20 Kilo sind bei dieser Leistungsdichte sehr schwer zu kompensieren. Die Jahreswagen sind 30 kg leichter. Das ist fast nicht zu machen. Aber schon vor Zandvoort habe ich die HWA-Jungs nicht beneidet, und sie haben für eine Überraschung gesorgt. Vielleicht lassen sie sich wieder was einfallen, vielleicht regnet’s ja auch. In der heutigen DTM kann einfach alles passieren.»