DTM: Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein unter Schock
Noch viel Arbeit für Mercedes
Mercedes hatte in der vergangenen Woche für einen Paukenschlag gesorgt: Die Stuttgarter trennten sich nach dem desaströsen DTM-Saisonauftakt von HWA-Chef Gerhard Ungar. Mit Ungar ging ein Urgestein, schließlich hat er über 26 Jahre für AMG und HWA gearbeitet. Dementsprechend tief traf die Entscheidung auch die Mercedes-Piloten.
«Das war für uns alle ein Schock. Er war mein Chef und ich habe seit 2012 mit ihm zusammengearbeitet», so Wehrlein, den Ungar damals in die Formel 3 geholt hatte, ehe der Youngster vor der vergangenen Saison überraschend ins DTM-Aufgebot der Stuttgarter rückte. «Ich möchte gar nicht viel dazu sagen, warum und wieso es dazu kam. Ich möchte ihm offiziell nur danke sagen», so Wehrlein.
Komplett ohne Punkte
Das Mercedes-Küken war in Hockenheim als Elfter immerhin bester Pilot der Stuttgarter, die komplett ohne Punkte blieben. Ein schwacher Trost, zu enttäuschend war die Leistung der gesamten Flotte. Für die schließlich auch Ungar verantwortlich zeichnete.
«Wenn man den ganzen Winter über das Auto entwickelt und sieht was uns fehlt, ist es unmöglich, das Auto komplett umzukrempeln und in Oschersleben ganz vorne zu stehen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Es wird ein langer und schwieriger Weg», so Wehrlein.
So fiel in Hockenheim auf, dass der Mercedes vor allem im dritten Sektor über eine Sekunde langsamer war als die Konkurrenz von Audi und BMW. In der DTM ist das eine Welt. «Das war dort, wo man viel Abtrieb braucht und eine Kurve nach der anderen kommt», erklärte Wehrlein.
Wie es weitergeht? «Unser DTM-Programm läuft in dieser Saison wie geplant weiter. Eine Nachbesetzung der Position erfolgt nach einer umfangreichen Analyse der augenblicklichen Situation», hatte Mercedes-Motorsportchef Wolff nach dem Aus von Gerhard Ungar erklärt. In diesem Prozess befindet sich Mercedes derzeit. Eine Prognose, wann es wieder aufwärts geht? Praktisch unmöglich.
«Hoffentlich so schnell wie möglich. Man kann es aber nicht genau sagen. Ich glaube nicht, dass wir innerhalb von vier Wochen das Auto so konkurrenzfähig bekommen, dass wir wieder um Siege fahren», so der 19-Jährige. «Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht. Aber die anderen haben im Vergleich zu uns zwei gemacht.»
Probleme, sich trotz der großen Probleme zu motivieren, hat Wehrlein keine. «Ich habe mental überhaupt keine Probleme und will immer das Beste herausholen. Egal, in welcher Situation ich bin.» Auch wenn sie so schwierig ist wie zurzeit.