30 Jahre DTM: Erster Sieg von Bernd Schneider
Bernd Schneider
Die DTM-Saison 1992 war eine ganz besondere für Mercedes-Benz. Sieben verschiedenen Piloten ermöglichte der AMG-Mercedes 190E 2.5-16 Evo 2 in jenem Jahr Laufsiege in der populärsten internationalen Tourenwagenserie; Klaus Ludwig bescherte den Schwaben den ersten DTM-Titel. Aber 1992 war auch der Auftakt zur außergewöhnlichen Erfolgsserie von Mr. DTM Bernd Schneider – genauer gesagt der 10. Mai 1992.
Es war das vierte Rennwochenende des Jahres, eine Woche zuvor hatte bereits Markenkollege Keke Rosberg seinen ersten Sieg in der DTM gefeiert. Auf der legendären AVUS in Berlin war dann Bernd Schneider dran. Der damals 27-Jährige setzte sich nach Platz drei im ersten Lauf in Durchgang zwei gegen Markenkollegin Ellen Lohr durch.
«Auf der AVUS war es immer eine richtige Windschattenschlacht. Es war echt mega, dass ich dort endlich gewonnen habe», sagt Schneider und blickt mit schönen Erinnerungen zurück. «Mit Ford hatte es vorher nie geklappt, da war ich oft nur knapp dran», erzählt Schneider. Am nächsten dran war er bei seinem fünften Rennen, als er 1989 auf dem Nürburgring Zweiter wurde. Auch 1991, in seiner ersten Saison bei Mercedes nach dem kurzen Abstecher in die Formel 1, blieb ein zweiter Platz in Singen sein bestes Ergebnis.
Doch 1992 passte es endlich. «Wir waren sehr gut aufgestellt, Klaus Ludwig war mein Teamkollege, und ich hatte bis zum letzten Rennen sogar eine Chance auf den Titel», sagt Schneider, der nach dem Premierensieg in Berlin auch noch beide Läufe in Singen sowie noch einmal auf dem Nürburgring gewann: «Als es mit dem Titel nicht klappte, war ich ganz kurz enttäuscht. Aber Klaus Ludwig hatte den Titel auch verdient. Und für mich wäre er vielleicht etwas zu früh gekommen.»
Dass er später Ludwigs Bestmarken noch übertreffen würde, damit hatte er damals noch nicht gerechnet. Seinen ersten Titel holte er 1995, vier weitere folgten – bis heute einsame Spitze in der Geschichte der DTM. Ebenso wie insgesamt 43 Siege, 25 Pole-Positions und fast unglaubliche 60 schnellste Runden. Den Spitznamen Mr. DTM hat er sich redlich verdient.