Timo Glock sauer: «Fahre ihm genauso durchs Auto»
Sauer: Timo Glock
Timo Glock war frustriert. Und wütend. So wütend, dass er seinem Ärger noch mit Helm auf dem Kopf Luft machen musste. Nach dem dritten DTM-Saisonrennen in Ungarn ging der BMW-Pilot zu Edoardo Mortara, riss die Tür dessen Audi auf und geigte dem Italiener seine Meinung. 1000 Euro Strafe bekam Glock, weil er bei Verlassen des Autos das Lenkrad nicht aufgesteckt hatte. Schließlich hatte Glock es eilig, Mortara den Kopf zu waschen.
Wenig später tauchte Glock auch in der Hospitality der Ingolstädter auf und führte ein Gespräch mit DTM-Leiter Dieter Gass, um nochmals seinen Standpunkt zu verdeutlichen. Wie gesagt, Glock hatte einen Hals. Denn auf der Strecke gerieten er und Mortara immer wieder aneinander. Mit dem besseren Ende für den Audi-Mann, der am Ende Vierter wurde. Glock landete nach einer Kollision mit Nico Müller auf dem 19. Rang. Dabei war der 31-Jährige lange auf Podiumskurs gewesen.
Das Duell mit Mortara zog sich fast durchs ganze Rennen. Zunächst hatte sich Mortara an Glock, der zu diesem Zeitpunkt auf Rang zwei lag, regelwidrig vorbeigedrängt und musste die Position auf Geheiß der Rennleitung wieder an Glock abgeben. Wenig später erneut ein hartes Mortara-Manöver. Diesmal hielt sich die Rennleitung zurück.
Danach machte Mortara die Tür gnadenlos zu. Selbst dann, als er wegen Verlassens der Strecke eine Zwei-Sekunden-Strafe auf der Strecke absitzen musste, ließ er Glock nicht vorbei. "Ich wollte außen herum vorbeifahren. Er hat aber die Lenkung aufgemacht, ist mir zweimal ins Auto gefahren und hat mich drei- oder viermal von der Strecke gedrückt», so Glock aufgebracht. Dadurch wurde sein Rennen ruiniert. Denn die Konkurrenz bedankte sich und holte auf.
Und Glock bedankte sich bei Mortara. Auf seine Weise. «Ich habe heute etwas gelernt: Ich habe ihm gesagt, dass er das mit mir maximal einmal macht. Beim nächsten Mal fahre ich ihm genauso durchs Auto, dann werden wir sehen, wie das ausgeht», so Glock.
Edoardo Mortara war sich nach dem Rennen natürlich keiner Schuld bewusst. «Wir hatten einen sehr harten Kampf, aber das ist Rennsport. Ich bin nicht superstolz, aber man kämpft für sein Ergebnis», sagte Mortara. Glocks Ärger könne er verstehen. «Aber wir waren zu Beginn des Stints schneller als er. Es war ein bisschen am Limit, aber in Ordnung.»