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Audi in Ungarn: Zufriedenheit, Enttäuschung und Frust

Von Andreas Reiners
Jubel bei Miguel Molina

Jubel bei Miguel Molina

Der Spanier Miguel Molina feierte auf dem Hungaroring einen Podiumsplatz, insgesamt sechs Audi landeten in den Top Ten. Aber nicht alle waren zufrieden. Die Stimmen nach dem DTM-Rennen in Ungarn.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): Meinen Glückwunsch vom Testtag in Le Mans speziell an Miguel Molina, aber auch insgesamt an die ganze Audi-Mannschaft, die aus einem nicht optimalen Qualifying ein starkes Rennergebnis gemacht hat. Für die DTM war es ein tolles Comeback in Ungarn. Ich denke, die Zuschauer und die vielen Audi-Mitarbeiter aus dem Werk in Gyor sind voll auf ihre Kosten gekommen und werden im nächsten Jahr gerne wieder zum Hungaroring kommen. Und unsere Fahrer haben gezeigt, dass man dort durchaus überholen kann.

Dieter Gass (Leiter DTM): Wir haben auf dem Hungaroring ein spannendes DTM-Rennen mit vielen Positionskämpfen und überraschend vielen Überholmanövern erlebt. Diese sind überwiegend auch sauber abgelaufen. Für Audi ist das Ergebnis im Vergleich zum Qualifying gestern sehr gut: Wir haben Platz zwei, vier und fünf geholt und insgesamt sechs Audi in den Top Ten. Miguel (Molina) hat nach dem schwierigen Start mit Platz zwei auf dem Podium noch ein tolles Ergebnis erzielt – damit können wir zufrieden sein.

Miguel Molina (Audi Sport Audi RS 5 DTM), Platz 2: Natürlich fühlt sich dieser zweite Platz nach den ersten beiden Rennen jetzt sehr gut an. Wir alle haben dieses Ergebnis verdient. Wir sind gut aussortiert, sind auf einem hohen Level und werden auch in den nächsten Rennen hart für einen Sieg kämpfen.“

Edoardo Mortara (Audi Sport Audi RS 5 DTM), Platz 4: Es war ein schwieriges und gleichzeitig gutes Rennen: Ich bin von Platz zwölf auf vier vorgekommen, das ist ein schönes Resultat. Ich bin nicht stolz darauf, was ich mit Timo (Glock) gemacht habe – ich war sehr hart gegen ihn. Ich kann durchaus verstehen, dass er sauer ist. Aber wenn man von hinten startet, muss man ein Risiko eingehen. Man muss für sein Ergebnis kämpfen.

Adrien Tambay (Playboy Audi RS 5 DTM), Platz 5: Der Rennbeginn auf Standardreifen war schwierig, ich musste einige Fahrzeuge ziehen lassen, die auf Optionsreifen fuhren, das fiel mir schwer. Ich habe dann mein Bestes gegeben. Es war ein toller Fight, ich bin froh, dass ich am Ende noch einige Fahrer überholen konnte. Platz fünf ist einfach genial.

Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM), Platz 7: Diese Rennen mit den unterschiedlichen Reifenstrategien fühlen sich komisch an. Man sieht lange Zeit kaum andere Fahrer, überholt nur wenige Piloten. Und dann habe ich in der letzten Runde gleich drei Autos überholt. Mein Ziel war, ins Ziel zu kommen und Punkte zu holen – das ist mir gelungen. Ich hoffe, dass wir auf dem Ergebnis von heute aufbauen können.

Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM), Platz 9: Es war ein wenig enttäuschend. Für mein Gefühl waren wir vom Anfang bis zum Ende nicht schnell genug, mein Auto war zudem schwierig zu fahren. Wir hoffen auf mehr Glück im nächsten Rennen.

Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM), Platz 10: Platz zehn ist eine Enttäuschung. Das ganze Wochenende war enttäuschend. Ich wollte hier eine andere Abstimmung fahren. Das ist nicht aufgegangen, sie passt nicht zu meinem Fahrstil. Wir haben daraus unsere Lehre gezogen. Wir werden nach vorn schauen und jetzt unseren Weg wie bei den ersten Rennen und im letzten Jahr verfolgen.

Nico Müller (Audi Financial Services RS 5 DTM), Platz 12: Es war frustrierend, in der letzten Runde herausgekegelt zu werden. Timo (Glock) hat genau gewusst, dass ich mit Optionsreifen unterwegs war und drei Sekunden pro Runde schneller war. Es tut weh, so gute Punkte zu verlieren. Ich nehme jedoch das Positive mit: Ich war sehr schnell auf Optionsreifen und versuche, in der Zukunft davon zu profitieren.

Timo Scheider (AUTO TEST Audi RS 5 DTM), Ausfall: In der Startphase lief es etwas unglücklich für mich, ich hatte ein, zwei Kontakte. Nach den Infos, die ich bekommen habe, ist Gary Paffett bei seinem Dreher mit seinem Heckflügel gegen meinen geflogen. Dadurch hatte mein Heckflügel ein Loch, und es hing ein Karbonteil herunter. Außerdem gab es einen Schlag hinten links auf die Hinterachse, dadurch war die Aufhängung beschädigt. Mir war da schon klar, dass es ein schwieriges Rennen werden würde mit einem bereits in der ersten Runde schiefstehenden Lenkrad. Nach zehn Runden musste ich das Auto dann ja auch mit gebrochener Aufhängung abstellen.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): Es war ein superspannendes Rennen, Gratulation an das ganze Team. Die Fahrer haben einen tollen Job gemacht, alle unsere Autos sind in den Top Ten, das ist ein starkes Mannschaftsergebnis. Wenn man einen Null-Fehler-Job macht wie wir heute und wir spannende Kämpfe auf der Strecke erleben, bin ich glücklich.

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix): Schade für Timo (Scheider). Er musste in den ersten Runden viel riskieren, um an den Fahrern mit Standard-Reifen vorbeizukommen. Dabei hat er sich das Auto beschädigt, in der Folge ist dann die Aufhängung gebrochen. Ein frühes unglückliches Aus. Bei Rocky (Mike Rockenfeller) ist alles nach Plan gelaufen, uns hat lediglich etwas Speed gefehlt. Das waren genau die Sekunden, die wir am Ende gebraucht hätten, um Platz fünf oder sechs zu halten, auf dem wir zwischenzeitlich lagen. So konnten uns die Autos auf Options-Reifen am Ende quasi ‚auffressen’. Wir sind aber unserer Linie treu geblieben, regelmäßig zu punkten, auch wenn es dieses Mal nur einer war. Wir werden nun versuchen, es am Norisring wieder besser zu machen.

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): Schade: Es wäre heute noch mehr möglich gewesen. Gratulation an Nico (Müller), er ist ein tolles Rennen gefahren und hätte weiter vorn laden können, den Zwischenfall mit Timo Glock verstehe ich nicht, das war einfach schade. Jamie (Green) ist auch ein gutes Rennen gefahren und hat seine ersten Punkte geholt.

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