Nico Müller (Audi): «Da hadert man automatisch»
Enttäuscht: Nico Müller
Dass er schnell unterwegs ist, bewies er ein ums andere Mal, sowohl im Training als auch im Qualifying. Doch wenn es darauf ankommt, ist der Rookie aber oft vom Pech verfolgt. So auch auf dem Norisring. Im vierten Saisonrennen lief für ihn so ziemlich alles schief, was schieflaufen konnte.Platz 18, zwei Überrundungen: «Das war vielleicht das frustrierendste Rennen in meiner Karriere», erklärte Müller der «Berner Zeitung».
«Bereits in der 2.Runde fuhr mir ein Konkurrent ins Heck, wir hofften auf eine Safety-Car-Phase und zogen den Boxenstopp vor – doch der Safety-Car kam nicht. Später erhielt ich eine Strafe aufgebrummt, musste durch die Boxengasse fahren. Und gegen Ende war die Strecke trocken, auf diese Verhältnisse waren wir nicht abgestimmt», so Müller. Dramatisieren will der Youngster seine durchwachsene Bilanz noch nicht. Trotzdem sei es frustrierend. «Da hadert man automatisch ein bisschen.»
Druck spürt Müller ebenfalls noch nicht. «Als Neuling stehe ich nicht sofort in der Bringschuld. Ich spüre das Vertrauen der Audi-Führung, erhalte gute Feedbacks», so Müller. In der Regel bekommen junge Piloten wie Müller allerdings nur Ein-Jahres-Verträge und müssen sich im Laufe der Saison für eine Verlängerung empfehlen. Also sollte Müller irgendwann liefern. «Ich mache mir nichts vor, früher oder später brauche auch ich gute Ergebnisse», weiß er.
Doch der Schweizer betonte auch, dass es nicht an der Umstellung von einem Formel- auf den Tourenwagen liegt. «Zu Beginn ist vieles neu; man sitzt nicht in der Mitte, hat ein Dach über dem Kopf, sieht die Vorderräder nicht. Mittlerweile geht es aber nur noch um Detailpflege. Ich habe das Auto im Griff, deshalb darf ich trotz der etwas unbefriedigenden Resultate das Selbstvertrauen nicht verlieren.»
Vor allem auch deshalb, weil er noch eine zweite Aufgabe hat: die DTM in der Schweiz noch bekannter machen. «Viele Leute in Deutschland können nicht nachvollziehen, dass die DTM in den Schweizer Medien nur Randthema ist. Es liegt an mir, dem entgegenzuwirken.»