Mike Rockenfeller: Öfter die falsche Entscheidung
Mike Rockenfeller
Der amtierende Champion war nach der Safety-Car-Phase auf dem Moscow Raceway zu ungeduldig und schoss sowohl seinen Teamkollegen Adrien Tambay als auch sich selbst aus dem Rennen. Die Bilder bleiben im Kopf: Wie Rockenfeller, am Boden zerstört, das restliche Rennen völlig konsterniert aus dem Infield verfolgte.
In Spielberg reichte es zuletzt erneut nicht für Punkte. Die Folge: 60 Zähler Rückstand hat der 30-Jährige auf den Führenden Marco Wittmann. Bei noch 100 möglichen Punkten in den verblieben vier Rennen ist der erneute Titelgewinn in sehr weite Ferne gerückt.
«Es ist jedes Jahr schwer in der DTM. Das ist das Interessante und Faszinierende, aber auch das Frustrierende. Im Moment ist ein bisschen der Wurm drin», sagte Rockenfeller: «Wenn es Entscheidungen zu treffen gibt, dann treffe ich im Moment öfter mal die Falsche. Es ist alles ein bisschen schwieriger und im Moment etwas zäh.»
Nun folgt jedoch das siebte Saisonrennen auf dem Nürburgring. Ein Heimrennen für Rocky und sein Team Phoenix. «Es ist Heimat. Es ist wirklich ein Highlight in der DTM. Aber am Ende musst du auf der Rennstrecke kämpfen wie woanders auch. Da hat man keine Vorteile, auch wenn es das Heimrennen ist», sagte der Audi-Pilot.
Dass das Rennen für sein Phoenix-Team praktisch vor der Haustüre liegt, hat Vor- und Nachteile. Vorteile, was Logistik und Anreise angeht. Viele aus dem Team schlafen beispielsweise Zuhause. Aber das ist auch gleichzeitig ein Nachteil. «Du hast dann ein anderes Umfeld als in einem Hotel. Du hast deine alltäglichen Dinge, die so ein bisschen auf dich einprasseln», erklärte er.
In Sachen Motivation gebe es aber sowieso keine Probleme. Man wolle es auf dem Nürburgring besonders gut machen. Und nach einer bislang verpatzten Saison möglicherweise Audi endlich den ersten Saisonsieg bescheren.
Den letzten DTM-Erfolg für die Ingolstädter fuhr Rockenfeller Anfang August 2013 ein. «Das ist schon sehr lange her und wir haben dieses Jahr eigentlich gerade zu Beginn der Saison ein sehr starkes Paket gehabt. Das ist frustrierend, aber wir wissen alle, wie schwer es ist.»