Mike Rockenfeller: 2015 DTM und/oder Sportwagen?
Mike Rockenfeller
Zum Saisonabschluss ging es nochmal nach Mallorca. Gemeinsam mit Andreas Klöden und Jan Ullrich spulte Mike Rockenfeller ein intensives Programm auf dem Fahrrad ab. Auch in der vergangenen DTM-Saison hat sich der Audi-Pilot abgestrampelt. Doch auch der Meister von 2013 hatte gegen BMW-Mann Marco Wittmann keine Chance. Und verlor seinen Titel.
Am Ende stand Gesamtplatz drei zu Buche. Unter dem Strich blieb zwar keine wirkliche Unzufriedenheit. Zufrieden konnte Rockenfeller aber auch nicht sein. Dafür lief zu viel schief. «Die Problematik waren zum Teil Fehler von mir als Fahrer, zum Teil Dinge, die technisch nicht 100-prozentig waren», sagte Rockenfeller im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Das Setup habe man bei seinem Phoenix-Team nicht so verstanden wie noch 2013. «Ich hoffe, dass im Winter eine Verbesserung kommt. Dass man wirklich ein Basis-Setup findet, mit dem du immer auf einem ganz hohen Level fahren kannst. In jedem Rennen.»
Konstanz auf einem hohen Niveau war 2013 der Schlüssel zum Titel. 2014 hatte er drei Nuller dabei, dazu zwei Rennen, in denen es nur ein Pünktchen gab. «Das ist das Entscheidende. Dass du nicht diese Schwankungen hast. Und die hatte ich. Ich habe manchmal auch in aussichtsreichen Positionen nichts mit nach Hause genommen», so Rockenfeller.
Die Zeit nach dem Saisonabschluss nutzt Rockenfeller nicht nur, um den Kopf frei zu bekommen. Der 31-Jährige denkt auch darüber nach, wie es mit ihm weitergeht. Denn praktisch jeden Winter stellt sich die Frage: Sportwagen oder DTM-Programm? Oder sogar beides parallel? «Beides ist toll, beides hat seinen Reiz. Das ist eine ganz schwierige Entscheidung», sagte Rockenfeller.
Deshalb setzt er sich mit Audi zusammen. In der jüngeren Vergangenheit hatten sich beide Parteien für die DTM entschieden, 2013 und 2014 hatte sich Rockenfeller ausschließlich auf den Tourenwagen konzentriert, nachdem er 2012 noch die Vorbereitungsrennen vor Le Mans und den großen Klassiker selbst parallel absolviert hatte.
Erfolgreich kann man vor allem bei Überschneidungen aber wohl nur sein, wenn man sich auf eines der beiden Programme konzentriert. Je nachdem, wie viele Kollisionen es bei den jeweiligen Kalendern geben wird, stellt sich die Frage ob nun DTM und Sportwagen auch gar nicht. Dann bliebe nur entweder oder.
«Ich würde gerne beides fahren. Aber nur wenn ich auch eine gute Vorbereitung in Le Mans habe. Denn du willst da auch 100 Prozent geben und nicht 95. Und im Moment sieht es eher danach aus, dass es mehr Überschneidungen gibt und damit wird es dann schwer. Dann muss man sich dann für eines entscheiden», sagte Rockenfeller, der aus seiner Liebe zu den Sportwagen nie einen Hehl gemacht hat und die 24 Stunden von Le Mans bereits 2010 gewinnen konnte.
Der Audi-Mann ist sich der Konsequenzen aber auch bewusst: «Das ist natürlich eine Entscheidung, die triffst du und die ist dann ja nicht für ein Jahr, sondern die ist für länger. Und dementsprechend ist es ein schwere und auch eine wichtige Entscheidung.» Die Entscheidung fällt wohl noch in diesem Jahr. Und wird wahrscheinlich am 17. Dezember im Rahmen des Audi Sport Finales verkündet.