Der Mercedes-AMG C 63 DTM: Zurück an die Spitze?
Der Mercedes für die neue Saison
Das Auto ist der Nachfolger der AMG Mercedes C-Klasse, die mit 85 Siegen in 159 Rennen das erfolgreichste Fahrzeug in der 30-jährigen Geschichte der DTM ist. Entwicklung, Konstruktion und Bau des DTM-Fahrzeugs begannen im Juni 2010 bei der HWA AG. Der Zusammenbau des ersten Chassis fand im Juni 2011 statt, die Fertigstellung des ersten Fahrzeugs erfolgte im August, der erste Test Anfang September mit Gary Paffett auf dem Lausitzring.
Am 1. März 2012 wurden die DTM-Fahrzeuge der drei teilnehmenden Hersteller vom Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) homologiert und damit weite Teile der Entwicklung eingefroren. Das Fahrzeug wurde nach einem verbesserten Sicherheitskonzept entworfen, dessen Herzstück eine innovative Sicherheitszelle ist. Dazu zählen ein optimiertes Monocoque aus Kohlefaser sowie ein Überrollkäfig aus hochfestem Stahl.
Um den Fahrer bei einem Unfall besser zu schützen, wurden alle sicherheitsrelevanten Komponenten wie Feuerlöschsystem und Tank ins Kohlefaser-Chassis integriert. Außerdem ist jedes Fahrzeug mit sechs Crash-Absorbern versehen, die den Fahrer zusätzlich vorne, hinten und an den Seiten schützen. Diese Crash-Elemente aus Kohlefaser (vorne und hinten: 61 cm, seitlich: 30 cm) bauen die Energie bei einem Einschlag schrittweise ab, sodass der Pilot nicht zu hohen Verzögerungskräften ausgesetzt wird.
Parallel leiten andere Bauteile die auftretenden Kräfte gezielt weiter. Das Sicherheitskonzept wurde gemeinsam vom Rechteinhaber und Vermarkter ITR e.V., dem DMSB und den drei Herstellern Audi, BMW und Mercedes-Benz entwickelt. Der DMSB rief zur Überprüfung des DTM-Sicherheitskonzeptes ein Testprogramm ins Leben, das von der unabhängigen Sachverständigen-Organisation DEKRA durchgeführt und analysiert wurde.
Die seitlichen Crash-Strukturen halten beim Drücktest einer Belastung von 360 Kilo-Newton stand. Dabei wirken 36 Tonnen auf die seitliche Monocoque-Wand ein – das entspricht ungefähr dem Gewicht von 31 Kleinwagen. Das Monocoque ist eines von etwa 50 Einheitsbauteilen, die an den Autos aller drei Premium-Hersteller gleich sind.
Dazu zählen Bereiche wie die Bremsen, das Getriebe, die Kardanwelle, die neue Wippenschaltung, der Tank oder der Heckflügel. Mit dieser Maßnahme werden die Kosten gesenkt, ohne den Entwicklungsspielraum der Hersteller bei der Aerodynamik, dem Fahrwerk oder dem Motor einzuschränken. Somit können die engagierten Hersteller ihre technische Kompetenz unter Beweis stellen und gleichzeitig kosteneffizient agieren. Insgesamt machen die Einheitsteile rund fünf Prozent aller Bauteile des Autos aus.