Coulthard: Pascal Wehrlein mit richtiger Einstellung
David Coulthard und Pascal Wehrlein
Pascal Wehrlein lässt sich den Stress nicht anmerken. Der 20-Jährige ist kaum noch in der Heimat, jettet stattdessen um die Welt, ist als Ersatzfahrer von Mercedes bei jedem Formel-1-Rennen und testet zudem für die Silberpfeile und auch für Force India. Dabei hat Wehrlein noch einen ganz anderen Job zu erledigen: Hauptberuflich ist er bekanntermaßen DTM-Pilot.
Und in der Tourenwagenserie feierte er am vergangenen Wochenende auf dem Norisring seinen zweiten DTM-Sieg. In der Fahrerwertung ist Wehrlein mit 67 Punkten schon Dritter, 14 Zähler hinter dem Führenden Jamie Green (Audi). Eine bislang beeindruckende Bilanz des Workaholics, der auch bei den Formel-1-Tests regelmäßig überzeugen kann.
David Coulthard, der als Gast am Norisring weilte, lobte dann auch: «Er ist fantastisch, ein Ausnahmekönner, der aus gutem Grund gefördert wird. Denn er sticht mit seiner Leistung einfach hervor. Er liefert auf der Strecke die richtige Leistung und hat auch den richtigen Riecher für alle anderen Zusammenhänge.»
Der Formel-1-Star und TV-Experte betonte: «Es gibt so viele junge Rennfahrer, die ganz in ihrer eigenen Welt leben und nur wenig Gespür für die Sponsoren und die kommerzielle Seite haben. Wehrlein hat offenbar begriffen, wer und was ihm nützt.»
Deshalb ist für Coulthard klar: «Ich kenne ihn noch nicht so gut und habe noch nicht viel Zeit mit ihm verbracht. Aber der erste Eindruck sagt mir, dass er es in die Formel 1 schaffen wird, denn er ist nicht einfach nur ein guter Fahrer. In der Formel 1 sucht man immer die außergewöhnlich guten Fahrer, und meiner Ansicht nach gehört er zu dieser seltenen Spezies.»
Zum Schluss erklärte der 13-fache GP-Sieger nochmals: «Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich finde ihn sehr offen und freundlich. Wichtiger ist aber wie gesagt, dass er die richtige Einstellung zu den Sponsoren und den Mächtigen hinter den Kulissen hat. Es geht nicht nur darum, das Auto so schnell wie möglich zu fahren. Wenn man die größeren Zusammenhänge nicht sieht, dann entgeht einem vieles.»