Ralf Schumacher: DTM-Skandal genial für die Quote
Ralf Schumacher
Der frühere Formel-1- und DTM-Pilot ist enttäuscht von den Vorkommnissen um den Funkspruch von Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich und dem anschließenden Abschuss von Robert Wickens und Pascal Wehrlein durch Timo Scheider.
«Ich persönlich kann damit nicht umgehen. Ich hätte auf so einen Funkspruch nicht reagiert. Das ist mal das Eine. Viel schlimmer ist noch, dass es so einen Funkspruch gibt und dass auch noch klar und deutlich erkennbar ist und wenn man die Stimme kennt – von wem», sagte Schumacher Sport1 und ergänzte: «Aber da müssen sich dann die Offiziellen und auch die Vorstandsvorsitzenden und Bosse Gedanken machen, ob man mit solchen Leuten noch zusammenarbeiten will».
Der 40-Jährige war nach 180 Starts und sechs Siegen in der Formel 1 2008 zu Mercedes in die DTM gewechselt. Bis 2012 kam er in der Tourenwagenserie bei 52 Starts auf zwei Podestplätze. Vor der Saison 2013 beendete er etwas überraschend seine aktive Karriere. Seinen Platz bei Mercedes erhielt damals Pascal Wehrlein.
Was das Manöver gegen Wickens und Wehrlein selbst angeht, so unterstellt er Timo Scheider nicht unbedingt Absicht. Der Funkspruch war bekanntlich im TV zu hören, das Manöver erfolgte unmittelbar danach. Scheider hatte nach dem Rennen beteuert, den Funkspruch nicht gehört zu haben.
«So etwas kann man nicht planen. Allerdings darf man auch nicht vernachlässigen, wie viel Zeit dazwischen ist, bis man den Funkspruch hört und bis der dann auch gefallen ist. Also im Auto ist der wahrscheinlich schneller, als er dann zurück übertragen wurde. Die Zeit ist sicherlich da, aber ich war nicht an Bord», so Schumacher.
Generell sieht der frühere Mercedes-Pilot den Skandal zwiespältig. «Es ist einfach nur schade für den Sport, dass so etwas passiert. Für die Einschaltquoten ist es sicherlich genial. Denen hilft es auch. Aber sportlich ist das natürlich unter aller Kanone», so Schumacher.