Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Wehrlein: «Ein Jahr auf der Reservebank keine Option»

Von Andreas Reiners
Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein

Pascal Wehrleins Ausflug zum Race of Champions war für den Vorjahresfinalisten nicht von Erfolg gekrönt. Ein paar Runden konnte er dafür im Silberpfeil absolvieren.

Pascal Wehrlein war glücklich. Klar, der DTM-Champion konnte im Londoner Olympiastadion nur die ersten beiden Gänge nutzen. Doch Spaß hatte der 21-Jährige bei seinen Demorunden im Silberpfeil im Rahmen des Race of Champions trotzdem. Wehrlein ließ immer wieder den Motor aufheulen und die Reifen qualmen.

Es war für ihn ein Höhepunkt beim Race of Champions. In der Nationenwertung war er am Freitag an der Seite von Jolyon Palmer im Viertelfinale an den späteren Siegern Andy Priaulx/Jason Plato gescheitert. In der Einzelwertung, in der er 2014 noch ins Finale vorgestoßen war, war schon in der Vorrunde Schluss.

Wegen eines Defekts fuhr der DTM-Champion in die Absperrung und unterlag dann mit einem neuen, noch kalten Fahrzeug erneut Priaulx. «Es hat super viel Spaß gemacht. Es waren zwei super Tage. Im nächsten Jahr komme ich dann vielleicht nochmal», sagte Wehrlein.

Ob als DTM- oder Formel-1-Pilot, ist weiter offen. Lange gedulden muss er sich bis zu seinem nächsten Einsatz im Mercedes zumindest nicht. Nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi wird er als einziger Mercedes-Pilot im W06 zum Pirelli-Reifentest ausrücken. Doch auf lange Sicht reicht ihm das natürlich nicht.

Mit der neuen Kooperation zwischen dem Mercedes- und dem Manor-Team könnte sich die Chance bieten, dass er in der kommenden Saison dauerhaft in der Motorsport-Königsklasse unterwegs ist. Denn ab 2016 rüsten die Silberpfeile das Schlusslicht des Formel-1-Feldes mit den aktuell stärksten Antriebseinheiten aus – und könnten somit auch ein Wörtchen bei der Cockpit-Besetzung mitreden. Davon sind zumindest viele Fahrerlager-Dauergäste überzeugt.

Wehrlein selbst bleibt mit Blick auf seine nahe Zukunft dennoch vorsichtig. Seine Formel-1-Chancen schätzt der Deutsche bescheiden bei 50 Prozent ein: «Ich hoffe, dass ich ein Cockpit in der Formel 1 bekomme, aber noch ist nichts entschieden. Es bleiben auch nicht mehr viele Möglichkeiten übrig, mal sehen», erklärt er im Gespräch mit GPUpdate.net.

Mit der Reservisten-Rolle will sich Wehrlein nicht begnügen: «Es wäre sicher gut, wenn ich etwas mehr zum Fahren komme und vielleicht ein paar freie Trainings bestreite. Aber ich will kein Jahr einlegen, in dem ich in keiner Meisterschaft mitfahre, ein Jahr auf der Reservebank ohne irgendwelche Renneinsätze wäre also keine Option für mich.» Sollte es nicht klappen, will er 2016 seinen Titel in der DTM verteidigen.

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