DTM-Internationalisierung endgültig vor dem Aus?
Wie geht es mit der DTM-Internationalisierung weiter?
Der DTM-Dachverband ITR hat Berichte, nach denen die Internationalisierung der Tourenwagen-Serie vor dem Aus stehe, entschieden dementiert. Angeblich solle die Super-GT-Serie in Japan ab 2018 die Einführung eines GT3-Reglements in der GT500-Klasse planen.
Auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com erklärte die ITR, dass man nach den Berichten Kontakt zu den Verantwortlichen in Japan aufgenommen habe. Die waren ebenso verwundert und bestätigten schriftlich, dass es «haltlose Gerüchte» seien. Die angeblichen Planungen seien «kein Thema», so die ITR.
Die Kollegen von auto motor und sport hatten berichtet, dass der Wechsel auf DTM-Einheitsbauteile wie das Monocoque die Kosten in die Höhe getrieben hätte, angeblich um 50 Prozent. Deshalb sollen Honda, Nissan und Toyota an einen Umstieg auf das GT3-Format gedacht haben. Mit diesen angeblichen Plänen hätte die japanische Super-GT allerdings das Konzept der «ClassOne» über Bord geworfen, eine Zusammenarbeit mit der DTM und gemeinsame Rennen wären Geschichte gewesen, bevor es sie überhaupt gegeben hätte.
Keine Sorge um die angestrebte Internationalisierung also? Zumindest die Pläne für eine Zusammenarbeit mit den USA sind derzeit offenbar in irgendwelchen Schubladen versteckt worden, diese Pläne stocken.
Zuletzt hatte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt allerdings nochmals bekräftigt, dass die Pläne mit Japan so weiterlaufen wie ursprünglich angedacht und es «überhaupt nicht abgehakt» sei. Auch ungeachtet der Tatsache, dass die Hersteller das neue Motorenreglement zeitlich nach hinten geschoben haben.
«Wir haben eine schwierige, aber mit allen Beteiligten und allen Randbedingungen, die berücksichtigt werden mussten, richtige Entscheidung getroffen, das Motorenreglement zu verschieben. Und alles andere, was wir vereinbart haben, alle anderen Programme laufen genauso weiter und darauf arbeiten wir weiter hin», hatte Marquardt erklärt. Die nun für 2019 geplanten Zweiliter-Turbomotoren werden in Japan allerdings schon genutzt, deshalb wäre das für 2017 angedachte gemeinsame Rennen in Fuji auch wohl nur mit einem Balance-of-Performance-Modell denkbar.
GTA-Chef Masaaki Bando war natürlich nicht unbedingt begeistert, berichtete Marquardt von dem Treffen, das beim Saisonfinale stattfand. «Wir haben sehr intensiv und auch konstruktiv gesprochen und genau dargelegt, wie wir zu der Entscheidung gekommen sind. Es ist verständlich, dass das nicht auf große Freude, aber auch auf Verständnis getroffen ist», so Marquardt: «Wir sind alle in einem Metier unterwegs, wo man weiß, dass ab und zu mal schwierige Entscheidungen zu treffen sind. Und wenn man sich die derzeitige Gesamtkonstellation anschaut in der gesamten Wirtschaft und in der Automobilindustrie, dann muss man mit Entscheidungen vorsichtig sein und alle Aspekte, die da reinspielen, mit berücksichtigen.»