Tilke: Die wohl kürzeste DTM-Karriere aller Zeiten
Hermann Tilke
Das war allerdings nur ein kurzes Gastspiel. Ein sehr kurzes um genau zu sein. Vier Runden lang dauerte das Abenteuer für Tilke in der Tourenwagen-Serie. 1987 in Zolder war er in einem Toyota Corolla GT an den Start gegangen. Nach dem Kurz-Ausflug war die DTM-Karriere für ihn auch schon wieder beendet.
Wie es überhaupt dazu kam, erklärte er im Spox-Interview. «Ein Team kam auf mich zu und fragte, ob ich da fahren will. Sie hätten ein anderes Konzept: ein sehr leichtes Auto, allerdings von der PS-Zahl unterlegen. Es war nicht wirklich erfolgreich», sagte er.
Man habe nach dem ersten und einzigen Rennen dann auch eingesehen, dass es ohne die nötige Leistung nichts bringe. «Also haben wir das ganze Projekt eingestampft und ich bin in die anderen Serien zurückgekehrt.»
Mit dem Motorsport infiziert wurde er im Alter von 17 Jahren auf dem Nürburgring, als Zuschauer. «Das hat mich begeistert, ich war infiziert. Ich wollte es selbst machen und konnte es, als ich 18 Jahre alt wurde. Ich bin mit dem Auto meiner Mutter die ersten Bergrennen gefahren. Sie wusste davon gar nichts. Danach kamen verschiedene Serien auf der Rundstrecke und schließlich bin ich die Tourenwagen-Europameisterschaft und teilweise die Tourenwagen-Weltmeisterschaft gefahren. Später ging es dann intensiv bei der VLN auf die Nordschleife des Nürburgrings», erinnert er sich.
In den 80er Jahren schloss er zudem sein Studium des Bauingenieurwesens ab und ist heute der Streckenguru der Formel 1. Aus seiner Feder entstammen unter anderem die Kurse in Malaysia, den USA, in Bahrain, Shanghai, Sotschi, Indien oder Abu Dhabi.