DTM: Trauert Lucas Auer der Formel 1 hinterher?
Lucas Auer
Lucas Auer hat in seinem ersten DTM-Jahr eine Menge Lehrgeld bezahlt. Nicht überraschend, da sich der Österreicher nach seinem Wechsel von der Formel 3 in die Tourenwagen-Serie umstellen, sich auf ein neues Umfeld einstellen musste. Vor allem am Anfang hatte er da so seine Schwierigkeiten.
Beim Saisonauftakt war er auf kuriose Art und Weise ausgefallen. Der 20-Jährige landete in der Einführungsrunde im Kiesbett. Sein Mercedes nahm so viel Schaden, dass er letztendlich nicht an den Start gehen konnte. Zwischendurch fuhr er einmal auf die Pole und zweimal auf Platz sechs sowie einmal auf Rang neun. 18 Punkte und Gesamtplatz 23 von 24 war nicht unbedingt die beste Eigenwerbung.
«Das Auto, das Team und die Abläufe waren für mich neu. Mercedes hat mich dabei sehr gut unterstützt und ich fühlte mich im Team richtig wohl. Der Speed war da, nur fehlte es noch ein wenig an Konstanz», erklärte er und stellte klar: «Das muss in der kommenden Saison besser werden und ich bin davon überzeugt, dass ich dabei von den gesammelten Erfahrungen profitieren kann.»
Von Mercedes bekommt er die Chance, auf den gesammelten Erfahrungen aufzubauen, Auer bleibt auch 2016 bei den Stuttgartern und wechselt intern von ART zu Mücke, für die er bereits in der Formel 3 fuhr. «Ich habe bei Mücke ein neues Team um mich herum, das ich bereits aus der Formel 3 kenne. Ich freue mich auf die neue Saison», so der Neffe von Gerhard Berger.
Sein Onkel hat immerhin 210 Starts in der Motorsport-Königsklasse absolviert, und auch Auers Weg war eigentlich vorgezeichnet. Die Möglichkeiten, den Fuß in die Formel 1 zu bekommen, sind aber schwer, weshalb sich Auer im vergangenen Jahr für den Schritt zur Seite in die DTM entschieden hat.
Parallel hat zum Beispiel Max Verstappen den Sprung geschafft. Mit Verstappen fuhr Auer 2014 gemeinsam in der Formel 3, ehe sich die Wege trennten. Auer fährt in der DTM, Verstappen gilt bei vielen Experten bereits jetzt als kommender Formel-1-Weltmeister.
Trauert Auer dem verpassten Aufstieg in die Königsklasse nach? «Nein, ich glaube, in erster Linie ist Max damals in die Formel 3 eingestiegen, und hat direkt im ersten Jahr viele Rennen gewonnen. Er ist ein ganz spezielles Talent und hat sich seinen Platz verdient. Zunächst einmal ist es toll, jetzt in meine zweite DTM-Saison zu starten. Im vergangenen Jahr musste ich eine Menge lernen. In diesem Jahr bin ich bereit zu pushen und für Mercedes und mich selbst einige gute Ergebnisse zu holen.»