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BMW ohne Chance: Was lief in Budapest schief?

Von Andreas Reiners
Marco Wittmann

Marco Wittmann

Die Voraussetzungen waren eigentlich ganz gut. Der neue Asphalt in Budapest. Die viel diskutierten Zugeständnisse, die in dieser Saison BMW zweifellos geholfen haben.

Verbunden mit dem Momentum vom Nürburgring standen die Chancen für Marco Wittmann nicht schlecht, zumindest seine Führung von 33 Punkten in der Gesamtwertung beizubehalten, vielleicht sogar auszubauen. Selbst der vorzeitige Titelgewinn wäre keine große Überraschung gewesen.

Doch nach dem ersten Lauf des vorletzten Rennwochenendes in Budapest droht der 26-Jährige nun sogar, seine Führung an Edoardo Mortara zu verlieren. 14 Zähler sind es nach einer Audi-Machtdemonstration, die sich gewaschen hatte, nur noch. Erstmals überhaupt in der DTM-Geschichte fuhr Audi mit allen acht Autos im Qualifying nach vorne. Mortara holte die Pole und gewann anschließend auch das Rennen.

Und BMW? Da schaffte es Wittmann bei der Zeitenjagd als einziger in die Top Ten (Startplatz zehn), und auch im Rennen fuhr er als einziger BMW-Pilot in die Punkte. Nach Platz sieben konnte man deshalb nur von einer Schadensbegrenzung sprechen.

Komplett überrascht wurde er von der Audi-Dominanz nicht, schließlich hatten die Ingolstädter das leichteste Auto. Erschwerend für die Konkurrenz kam hinzu, dass Audi die zuletzt vorhandenen Probleme im Qualifying abstellen und die Reifen ans Arbeiten bringen konnte. «Dass es aber so extrem wird, davon waren wir auch überrascht. Am Ende muss man es so nehmen wie es ist und das Beste draus machen», sagte Wittmann.

Das Problem: Bei BMW rätselt man noch über das Problem auf dem Hungaroring. Bis Sonntag muss das halbwegs gelöst sein, damit die Münchner vor allem im Qualifying mehr ausrichten können. «Es ist definitiv eine echte Aufgabe. Da wird noch ein bisschen Aufwand nötig sein, um genau zu sehen, wie wir unser Paket ein Stück weit nach vorne bekommen. In sich war es sehr ausgeglichen, aber einfach nicht gut genug», sagte BMW-Motorsportdirektor Marquardt.

Der neue Asphalt auf dem Hungaroring kommt dem BMW nicht so entgegen. Denn die Strecke ist inzwischen komplett anders im Vergleich zu 2014, als Wittmann gewinnen konnte. Und genau darauf war BMW nicht optimal vorbereitet. «Da müssen wir noch eine Schippe drauflegen», sagte Marquardt: «Wir müssen jetzt am Sonntag im Qualifying schauen, dass wir besser durchgemischt sind. Dann haben wir über die Rennstrategie eine Chance.»

Die Konkurrenten wittern nun Morgenluft. «Jetzt müssen wir dieses Ergebnis am Sonntag nur wiederholen», hoffte Mortara. Und auch sein Markenkollege Jamie Green hat den Titel noch nicht abgeschrieben. Mit nun 39 Punkten Rückstand (zuvor 51) hat sich der Brite auf den dritten Platz nach vorne geschoben. «Schaffen wir morgen ein ähnliches Ergebnis, bin ich weiterhin voll im Rennen. Und in Hockenheim gibt es schließlich noch zwei Rennen», so Green.

Wittmann hingegen bleibt gewohnt gelassen. «Ich habe immer gesagt, dass es alles noch verdammt eng ist. Wer weiß, vielleicht habe ich nach dem morgigen Lauf sogar Rückstand. Das können wir dann beim Finale korrigieren. Wir sind in dieser Saison sehr konstant und haben alles in der eigenen Hand», sagte er.

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