Deutscher Verband DMSB: Luca Bauer hat die Nase voll
Luca Bauer
Dass sich ein enttäuschter Fahrer vom Deutschen Motorsport Bund abwendet, passiert nicht zum ersten Mal: 2016 nahm Luca Bauer in seiner Rookie-Saison an der Eisspeedway-Europameisterschaft im russischen Ufa teil. Mit 17 Jahren war er nicht nur jüngster, sondern auch der einzige deutsche Teilnehmer. Als EM-Achter schlug er sich achtbar.
Ist die EM in Russland, stehen die Deutschen bei der Einschreibung nicht gerade Schlange. Der Weg ist ihnen zu weit und die Kosten sind zu hoch, um bis an den Rand des Urals zu fahren.
Bauers Knackpunkt war das EM-Finale im vergangenen Jahr, das ebenfalls in Ufa stattfand. Der DMSB hatte zwei Startplätze zugesprochen bekommen und diese an Max Niedermaier und Tobias Busch vergeben.
«Wir sind davon ausgegangen, dass Luca auch einen Platz bekommen würde, da er im Vorjahr als einziger Deutscher die Fahnen hochhielt», verriet Vater Günther Bauer. «Nur durch Zufall hatten wir von seiner Nicht-Nominierung durch unsere russischen Freunde erfahren. Auch als ein Fahrer einer anderen Nation absagte, hatte der DMSB die Chance einer Nachmeldung, doch stattdessen kam aus Frankfurt die Antwort, dass von den Deutschen keiner mehr fahren will, oder es keine Fahrer mehr gibt, die über genügend Erfahrung verfügen. Sicher ist Luca noch keine 20 Rennen gefahren, aber 2016 war er doch auch gut genug, um als Einziger nach Russland zu fahren. Letztlich wollte damals von den anderen Deutschen keiner hin. Er möchte einfach nur Rennen fahren und auch bei der EM dabei sein. Von daher hat er die italienische Lizenz genommen und wurde Mitglied des Vereins in Terenzano.»
In der kommenden Woche wird Luca Bauer ins Training einsteigen. Den ersten Teil seiner Gesellenprüfung galt es zunächst zu absolvieren, bevor er mit Günther Bauer und Ove Ledström in Nord-Schweden aufs Eis geht.