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Eis-GP-Berlin: Dmitry Koltakovs Machtdemonstration

Von Jan Sievers
Dmitry Koltakov rang in einem Herzschlag-Finale beim Berlin-GP Igor Kononov nieder und setzt seine Segel weiter Richtung erneutem Weltmeister-Titel. Günther Bauer und Franz Zorn kamen bis ins Halbfinale.

Den Zuschauern stockte im Endlauf der vier Tagesbesten der Atem, als Dmitry Koltakov seine Ambitionen auf die Weltmeisterschaft demonstrierte.

Nach dem Start lag der Weltmeister von 2015 zunächst auf dem dritten Platz. Verfolger Igor Kononov war dabei sich leicht abzusetzen und es sah zunächst so aus, als könnte er wieder Boden gut machen im Titelkampf.

GP-Rookie Dinar Valeev hatte Koltakov fast drei Runden lang im Griff, bis dieser eine kleine Unachtsamkeit nutzte, um sich an die zweite Position zu setzen. Kononov schien uneinholbar zu sein, hüpfte in der letzten Kurve jedoch zu lange auf dem ausgefahrenen Eis umher. Bis er wieder Gas geben und auf die Zielgeraden einbiegen konnte, stach Koltakov innen vorbei und gewann den zweiten Berlin Grand Prix.

Valeev unterlief zwischenzeitlich ein weiterer Fahrfehler, so dass Weltmeister Dmitry Khomitsevich noch auf den dritten Platz vorfahren konnte.

Koltakovs Doppelsieg in Berlin liess seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft auf stattliche acht Punkte auf Kononov wachsen. Titelverteidiger Khomitsevich hat mit 24 Punkten Rückstand nur noch theoretische Chancen erneut Weltmeister zu werden.

Franz Zorn fuhr im Vergleich zum Vortag eine stabilere Vorrunde, kam erneut ins Halbfinale und bewies einmal mehr, dass er als einziger den mächtigen Russen gefährlich werden kann. Beim achten Grand Prix des Jahres, konnte er seine siebente Semifinal-Teilnahme feiern. Im Rennen um den Platz im Endlauf, musste er jedoch gegen die beiden weltbesten Eisspeedway-Fahrer Koltakov und Kononov ran und hatte das Nachsehen. 

Am Vortag war Günther Bauer nur Zuschauer in den Semifinalläufen, da er im letzen Lauf wegen Durchfahren des Innenfeldes disqualifiziert wurde. Am Sonntag lief es in der deutschen Hauptstadt wieder reibungsloser. Der deutsche Rekordmeister kam in die Rennen der Top-8, hatte jedoch das gleiche Schicksal wie Zorn- er musste gegen die in einer eigenen Liga fahrenden Koltakov und Kononov ran.

Für den frisch gebackenen Deutschen Meister Max Niedermaier lief es am Samstagabend im Berliner Horst-Dohm-Eisstadion besser als am Sonntag. Vor dem letzten Lauf hatte er vier Punkte auf seinem Konto, in dem er ausrutschte und auf den Beton ins Innenfeld kam. Dabei prellte er sich die Hand und am Ellenbogen  und blieb glücklicherweise von schwereren Verletzungen verschont.

Am Vortag konnte Hans Weber mit dem Einzug ins Semifinale sein bisher bestes Saisonergebnis einfahren, doch am zweiten Tag wollte es nicht so recht laufen für den Haushamer. Im vierten Lauf traf er auf Günther Bauer, der ihn am Ausgang der Fahrerlagerkurve innen überholte. Weber hielt das Gas fest, wollte unbedingt vor Bauer auf die Geraden ziehen und riss dabei Strohballen auf die Bahn. Referee Susanne Hüttinger disqualifzierte ihn als Abbruchverursacher. Nach dem Lauf trat er nicht mehr an und beendete das Rennen mit zwei Punkten.

Ebenfalls nicht bis zum Ende fahren konnte Harald Simon. Der Österreicher, der am Samstag im Halbfinale wegrutschte und sich dabei das Knie verdrehte, musste nach dem dritten Lauf das Handtuch werfen, da die Verletzung ihn zu sehr beeinträchtigte.

Nun macht der Eisspeedway-Grand-Prix bis Anfang April Pause. In Herenveen finden die beiden abschliessenden GP-Läufe statt, bei dem der Weltmeister gekürt wird.

Ergebnis Eisspeedway-Grand-Prix 8 Berlin
1. Dmitry Koltakov (RUS) 20
2. Igor Kononov (RUS) 17
3. Dmitry Khomitsevich (RUS) 17
4. Dinar Valeev (RUS) 16
5. Franz Zorn (A) 12
6. Daniil Ivanov (RUS) 11
7. Günther Bauer (D) 8
8. Stefan Svensson (S) 8
9. Niclas Svensson (S) 6
10. Jan Klatovsky (CZ) 6
11. Ove Ledström (S) 4
12. Max Niedermaier (D) 4
13. Timo Kankkunen (FIN) 3
14. Hans Weber (D) 2
15. Tobias Busch (D) 1
16. Harald Simon (A) 1
17. Markus Jell (D) 1
18. Luca Bauer (D) 0

WM-Stand nach 8 von 10 Rennen
1. Koltakov 146 WM-Punkte
2. Kononov 138
3. Khomitsevich 122
4. Valeev 109
5. Zorn 85
6. Ivanov 79
7. S. Svensson 59
8. Bauer 56
9. Niedermaier 38
10. Ledström 38
11. Simon 35
12. N. Svensson 33
13. Nikolai Krasnikov (RUS) 28
14. Weber 25
15. Klatovsky 24
16. Jimmy Olsen (S) 20
17. Nikita Toloknov (RUS) 19

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