Hans Weber können auch zwei Stürze nicht erschüttern
Dinar Valeev und Hans Weber (33) kurz vor dem Einschlag in die Strohballen
Eisspeedway-Piloten sind schon «Höllenhunde», sie kann so leicht nichts erschüttern. Hans Weber aus Wasserburg am Inn ist einer von ihnen und er hat schon bessere Abende erlebt als an diesem Samstag, als er gleich zweimal stürzte und einmal vom Start ausgeschlossen wurde.
Nach einem Laufsieg kämpfte Weber in Heat 8 gleich nach dem Start mit dem Russen Dinar Valeev um Platz 2 hinter dem führenden Dmitrij Khomitsevich. Nachdem sie sich eingangs der Startkurve gegenseitig in die Quere gekommen waren, krachten Weber und Valeev spektakulär in die Strohballen. Während der Russe schnell wieder auf den Beinen war, blieb Weber länger am Boden liegen und musste anschließend auch zur kurzen Untersuchung ins medizinische Center.
«Ich hatte gleich so ein komisches Gefühl im Nacken und auch mein linker Arm war irgendwie taub», sagte Weber am Sonntag zu SPEEDWEEK.com, «die Strohballen sind hier ziemlich groß und hart und haben den Sturz nicht gut abgefangen. Die Ärzte haben mich dann untersucht und das ok für die weiteren Rennen gegeben.»
Schuldzuweisungen an Valeev wollte Weber nicht machen. «Er wollte durch die Kurve und ich auch, es war Pech, dass wir uns verhakt haben.» Auch den zweiten Sturz nur einen Lauf später, verursacht durch den Schweden Niclas Svensson, verbuchte Weber fair unter dem Etikett «normaler Rennunfall». Weber: «Ich habe gedacht, ich nehme die sichere äußere Linie und Niclas wollte innen durch, so kam es dann eben.»
In beiden Reruns fuhr Hans Weber verständlicherweise relativ verhalten, sammelte aber jeweils einen Punkt ein, denn jeder Punkt zählt für das Ziel WM-Platz 5. In Heat 13 gab es einen weiteren kleinen Rückschlag, denn das Team bekam das Motorrad nicht in die Gänge, so dass Schiedsrichterin Susanne Neuhäuser Weber vom Start ausschloss. «Die Streckenposten hatten bei meinem zweiten Sturz den Benzinhahn oben zugemacht, das haben wir zu spät gemerkt.»
Das Ganze machte dem «Eishans» aber letztlich nicht viel aus, denn sonst hätte er sich nicht in seinem letzten Lauf über zwei Runden stramm ans Hinterrad vom späteren Sieger Daniil Ivanov gehängt und zwei Punkte eingesackt. «Ich hatte noch das Semifinale vor Augen, deshalb habe ich attackiert», sagte Weber danach.
Gereicht hat es dann letztlich nicht für das Semifinale, denn der punktgleiche Ove Ledström nahm diesen Platz ein. «Insgesamt sind wir aber schon recht zufrieden, wenn man die Saison bis hierhin betrachtet», so Weber, «vor allem die Motoren von Joachim Kugelmann sind tip top, der leistet hervorragende Arbeit.»