Formel 1: Hamilton brach sich fast den Fuss

Martin Haarahiltunen kein Profi – die Folgen davon

Von Ivo Schützbach
Der dreifache Weltmeister Martin Haarahiltunen

Der dreifache Weltmeister Martin Haarahiltunen

Im März und April wird bei den Veranstaltungen in Inzell und Heerenveen der Eisspeedway-Weltmeister 2025 ermittelt. SPEEDWEEK.com traf sich mit Titelverteidiger Martin Haarahiltunen aus Schweden.

Martin Haarahiltunen: Seine Mutter ist Schwedin, der Vater Finne – daher der finnische Familienname. «Ich bin aber in Schweden geboren und aufgewachsen», erzählte er beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. Auf der Lederkombi trägt er dennoch beide Flaggen.

Der 34-Jährige ist inzwischen dreifacher Weltmeister. Und das in Folge, obwohl er die Saisonvorbereitung 2024 verletzungsbedingt verpasst hat. Das Metall im linken Ellbogen ließ er sich im vergangenen August entfernen.

In den bisherigen Rennen der Saison 2025 präsentierte sich Haarahiltunen stark, aber nicht überragend. «Natürlich ist der vierte Titel in Folge das Ziel, dieses Jahr wird es aber schwer», betonte er. «Es gibt viele gute Fahrer. Vielleicht haben sich die anderen nicht verbessert, aber ich fuhr im Vorjahr lediglich vier Rennen. Trainiert habe ich damals auch nicht. Ich habe also wahrscheinlich einen Rückschritt gemacht und muss mich erst wieder nach oben kämpfen. Ich weiß aber, dass ich die Kapazitäten dafür habe.»

Martin unterstreicht, wie viel Freude ihm der Sport nach wie vor bereitet, obwohl die Eisspeedwaycracks enorme Strecken mit dem Auto zurücklegen und große Investitionen tätigen müssen, um Rennen zu fahren.

Bevor am Wochenende 15./16. März in Inzell die Weltmeisterschaft beginnt, hat Haarahiltunen sieben Rennen absolviert: Fünf im schwedischen Supercup (1.), dazu die Schwedische (2.) und Nordische Meisterschaft (8. nach Sturz).

Durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist der größte und wichtigste Eisspeedwaymarkt weggebrochen. Über Grand Prix in Kasachstan oder sogar China wird immer wieder geredet, die vier Rennen in diesem Jahr sind aber erneut nur ein Sparprogramm. Schweden als Eisspeedwayzentrum in West- und Nordeuropa richtet lediglich seit Jahren die Qualifikationsrunde für den Grand Prix aus.

«Die Clubs in Schweden können es sich nicht leisten, Geld für ein solches Rennen zu riskieren», unterstrich Haarahiltunen. «Wir wissen nicht, ob viele oder nur ein paar Zuschauer kommen. Viel hängt vom Wetter ab, weil wir Freiluftveranstaltung haben. Wir haben Kunsteisbahnen, die taugen aber nicht für einen Grand Prix. Dort sind die Tribünen zu klein, um genügend Zuschauer reinzupacken, um entsprechend Geld zu erwirtschaften.»

Haarahiltunen, der sein Geld im normalen Leben in einem schwedischen Rüstungskonzern verdient, reist mit zwei Mechanikern zu den Rennen. Er lobt seine Sponsoren, die ihn materiell und finanziell unterstützen. «Ohne sie hätte ich keine Chance auf dem Level Rennen zu fahren, auf dem ich sein will», unterstrich der Multichampion.

Wie hat sich der Weltmeister körperlich auf diese Saison vorbereitet? «Auf dem Sofa», lachte Martin. «Ich verbringe meine Freizeit in der Werkstatt und bereite meine Motorräder vor. Profis haben Zeit, um zu trainieren. Wenn ich von meiner Arbeit nach Hause komme, gehe ich in die Werkstatt. Und wenn ein Rennen ansteht, nehme ich den halben Freitag frei und fahre dorthin. Ich kann keinen Mechaniker bezahlen, damit er meine Bikes richtet, damit ich Zeit habe zu trainieren. Ich arbeite mehr im Sommer, um meine Überstunden und den Urlaub im Winter zu nehmen.»

«Die Fans sollten zu den Grand Prix kommen, es wird viele interessante Heats geben», ist der Schwede überzeugt. «In den Top-5 sehe ich Niclas Svensson, Niedermaier, Huusko, Luca Bauer und mich – natürlich.»


Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Formel-1-Show in London: Fluch oder Segen?

Von Mathias Brunner
​Das war sie also, die Formel-1-Sause in der Londoner O2-Arena, vor 15.000 Fans im Rund und Millionen vor dem Fernseher und in den sozialen Netzwerken. Was hat die spektakuläre Präsentation gebracht?
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 10.03., 11:00, Motorvision TV
    On Tour
  • Mo. 10.03., 12:25, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 10.03., 12:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 10.03., 15:25, Motorvision TV
    Extreme E Highlights
  • Mo. 10.03., 16:20, Motorvision TV
    Rallye
  • Mo. 10.03., 16:50, Motorvision TV
    UK Rally Show
  • Mo. 10.03., 17:40, Motorvision TV
    Rallye: Belgische Meisterschaft
  • Mo. 10.03., 18:05, Motorvision TV
    Tour European Rally
  • Mo. 10.03., 18:35, Motorvision TV
    Tour European Rally Historic
  • Mo. 10.03., 19:05, Motorvision TV
    Rallye: World Rally-Raid Championship
» zum TV-Programm
6.86 26021709 C1003054511 | 13