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Team-WM Inzell: Deutschland greift nach Medaillen

Von Jan Sievers
Für Deutschland dabei: Günther Bauer (li.) und Max Niedermaier

Für Deutschland dabei: Günther Bauer (li.) und Max Niedermaier

Mit neuem Motor geht Günther Bauer gut gerüstet in das am Wochenende anstehende Team-WM-Finale in Inzell. Kann Deutschland nach 2009 endlich wieder eine Eisspeedway-Medaille holen?

Von der Papierform her stehen die Chancen nicht schlecht. Das deutsche Team, bestehend aus Kapitän Günther Bauer, Max Niedermaier und Hans Weber, ist gut drauf. Bauer rangiert auf WM-Platz 8 und steht so gut wie lange nicht mehr da. Max Niedermaier fährt seine beste Grand-Prix-Saison und wurde letzte Woche Deutscher Meister. Hans Weber ist nach schwachem Start in die Einzelweltmeisterschaft im Aufwind.

Klar ist, dass Russland wie immer haushoher Favorit ist. Die in der Einzel-WM führenden Dmitry Koltakov, Igor Kononov und Dmitry Khomitsevich bilden das russische Trio, das den nächsten WM-Titel unter normalen Umständen bereits jetzt feiern kann. Kein Team ist so ausgeglichen und hat die besten drei Fahrer der Welt im Aufgebot.

Spannend wie lange nicht könnte es um die restlichen Medaillenplätze zugehen. «Die Russen sind für alle außer Reichweite», weiß Günther Bauer. «Auch Franz Zorn ist derzeit nicht zu knacken, das müssen wir uns eingestehen. Der Rest des GP-Feldes ist jedoch dichter zusammengerückt.»??

Franz Zorn war zusammen mit Harald Simon bereits mehrfach Vizeweltmeister, jedoch fällt Simon wegen seiner Knieverletzung vom Berlin-GP aus. Mit Charly Ebner hat Zorn zwar einen aufstrebenden Fahrer neben sich, der aber nicht mit Harald Simon zu seinen besten Zeiten vergleichbar ist. Für Simon selbst rückt Josef Kreuzberger als Reservist nach. Ob Österreich dadurch nur ein Ein-Mann-Team ist, wird sich am Wochenende in der Max Aicher Arena zeigen.

Wesentlich ausgeglichener ist das schwedische Team mit Stefan und Niclas Svensson sowie Ove Ledström. Während Stefan Svensson mit einem derzeit siebten Platz im GP wie gewohnt konstant gut fährt, schwanken die Leistungen der Youngster Niclas Svensson und Ledström. An einem guten Tag sind sie den Russen nahe, manchmal fällt ihnen ein Platz in den Top-10 im Grand Prix schwer.

Das finnische Team kann für eine Überraschung gut sein. Mit den Top-3 der finnischen Meisterschaft, Mats Järf, Antti Aakko und Tomi Tani, schicken die Skandinavier ein erfahrenes Team ins Rennen. Jedoch sind Järf und Aakko in diesem Jahr zusammen nur eine Handvoll Rennen gefahren und von daher gegen die WM-Piloten wahrscheinlich nicht im Rennen um die Medaillen dabei.

Nicht unterschätzen darf man die Tschechen, die vor allem durch ihren Teamgeist schon drei bis vier Punkte sicher in der Tasche haben. Jan Klatovsky konnte zu Beginn der Saison wenig überzeugen, präsentierte sich beim Berlin-GP am vergangenen Wochenende jedoch fast wieder in alter Form. Sein Kollege Lukas Hutla legte beim EM-Finale in Ufa eine gute Performance aufs Eis. Spannend wird, wie er mit dem für ihn ungewohnten Kunsteis in Inzell zurechtkommt.

Für die Schweizer Mannschaft ist jeder Punktgewinn ein Riesenerfolg.

Sollten alle drei deutschen Piloten ihre Bestform abrufen, sind sie Medaillenkandidaten. Günther Bauer: «Verstecken brauchen wir uns nicht, dürfen aber auch kein Team auf die leichte Schulter nehmen. Ich selbst habe, nachdem mir in Berlin bereits der zweite Motor in diesem Jahr kaputtgegangen ist, einen neuen aufgebaut. Ich hoffe, er hat genügend Power. Und dass sich die ganze Arbeit und das investierte Geld auszahlen.»

 

Mannschaftsaufstellungen Eisspeedway-Team-WM Inzell:

Schweiz?
Ronny Häring
Simon Gartmann
Thomas Cavigelli

Finnland
Mats Järf
Tomi Tani?
Antti Aakko??

Tschechien?
Jan Klatovsky?
Lukas Hutla?
Andrej Divis??

Russland?
Igor Kononov?
Dmitry Khomitsevich?
Dmitry Koltakov

Deutschland ?
Hans Weber?
Max Niedermaier?
Günther Bauer??

Schweden
Niclas Svensson?
Ove Ledström?
Stefan Svensson??

Österreich?
Franz Zorn?
Charly Ebner
Josef Kreuzberger

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