Team-WM Inzell: Deutschland und Österreich gleichauf
Das dynamische Duo Max Niedermaier (li.) und Günther Bauer
An Spannung ist die Team-Weltmeisterschaft in Inzell kaum zu toppen. Nach dem ersten von zwei Tagen liegt wie erwartet die russische Nationalmannschaft mit 30 Punkten vorne. Nichts und niemand konnte der stärksten Eisspeedway-Nation auch nur im Ansatz gefährlich werden, jeder Lauf mit russischer Beteiligung endete mit einem Doppelsieg.
Auch wenn mit Russland unter normalen Umständen der Weltmeister bereits jetzt feststeht, wird um die restlichen Medaillen mit dem Messer zwischen den Zähnen gekämpft.
Der siebenfache Team-Vizeweltmeister Österreich liegt zur WM-Halbzeit punktgleich mit Deutschland auf dem zweiten Platz. Franz Zorn war wie immer eine Bank für die Alpenrepublik, außer von den Russen konnte keine gegnerische Nation dem Saalfeldener Punkte abnehmen. Doch auch Charly Ebner machte eine überzeugende Figur in der Max Aicher Arena, wuchs über sich hinaus und erkämpfte sieben Punkte.
Noch sind für jede Nation am Sonntag sechs Läufe zu fahren, doch bereits jetzt kann Deutschland die Team-WM als großen Erfolg ansehen. Dabei begann für Günther Bauer und Max Niedermaier das Rennen mit einer Schrecksekunde, die jedoch zur Entschlossenheit beigetragen haben könnte. Niedermaier ging, nachdem er das schwedische Doppelpack überholt hatte, zu früh und zu aggressiv ans Gas, wodurch sein Hinterrad ausbrach und er in den Strohballen landete. Während Bauer den Re-Run souverän gewann, waren die möglichen zwei Punkte Niedermaiers dahin.
Vom Pech zum Auftakt ließ sich das Duo Bauer/Niedermaier jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Bis auf den Lauf gegen Österreich und Russland holten die Deutschen nur Doppelsiege. Besonders heiß her ging es im letzten Lauf gegen Tschechien. Jan Klatovsky, der sein mit Abstand bestes Rennen der Saison fuhr, nahm Deutschland den Start ab, doch zunächst Bauer und dann auch Niedermaier fertigten den Tschechen ab und ließen ihm keine Lücke zum Konter. Hans Weber kam in nur einem Lauf zum Einsatz, in dem ihm direkt am Start die Kette riss.
Wie Deutschland ließ auch Schweden Punkte auf der Bahn liegen, als Niclas Svensson ausfiel. Nach den ersten beiden Läufen wechselte der schwedische Teammanager Ove Ledström nach Maschinenproblemen gegen Stefan Svensson aus, der gemeinsam mit seinem Sohn das Rennen zu Ende fuhr. Die Skandinavier sind vier Punkte hinter den beiden deutschsprachigen Teams auf dem vierten Platz und haben damit immer noch Chancen auf einen Podestplatz.
Am Sonntag geht es in Inzell weiter, nach weiteren 21 Läufen stehen die Medaillisten fest.
Ergebnisse Eisspeedway-Team-WM Inzell, Tag 1:
1. Russland, 30 Punkte
Igor Kononov 11
Dmitry Koltakov 11
Dmitry Khomitsevich 8
2. Deutschland 22
Günther Bauer 14
Max Niedermaier 8
Hans Weber 0
Österreich 22
Franz Zorn 15
Charly Ebner 7
Josef Kreuzberger N
4. Schweden 18
Stefan Svensson 7
Niclas Svensson 10
Ove Ledström 1
5. Tschechien 15
Jan Klatovsky 11
Lukas Hutla 0
Andrej Divis 4
6. Finnland 11
Mats Järf 5
Tomi Tani 4
Antti Aakko 2
7. Schweiz 8
Ronny Häring 3
Simon Gartmann 5
Thomas Cavigelli 0