Rookie Tobias Busch: «Das war Hardcore auf Betoneis»
Tobias Busch will im Eisspeedway am Ball bleiben
Die Idee, dass sich Speedway-Crack Tobias Busch im Eisspeedway probieren soll, kam letzten Winter bei der Deutschen Eisspeedway-Meisterschaft auf. Wie das Eis an den Polarkappen, schrumpft die Masse an deutschen Eisspeedwayfahrern von Jahr zu Jahr drastischer. Fehlende Trainingsmöglichkeiten und rapide steigende Budgets machen die Ausübung von Eisspeedway hierzulande immer schwieriger.
Mit einer finanziellen Spritze der Eisspeedwayunion Berlin und dem Know-how von Steffen Höppner konnte Tobias Busch zusammen mit GP-Fahrer Max Niedermaier im östlich von Moskau gelegenen Slobodskoj seine Eisspeedway-Jungfernfahrt absolvieren. Er fand nicht nur schnell gefallen daran, sondern auch den richtigen Rhythmus.
Da der niederländische Verband einen noch drastischeren Fahrerschwund zu beklagen hat, musste der KNMV kurz vor der Qualirunde in Ylitornio die beiden Startplätze zurückgeben. Die FIM fragte bei den nationalen Föderationen nach, der deutsche Verband DMSB bewarb sich um einen Platz und bekam diesen zugesprochen. Da Markus Jell als Nachrücker von der DM so kurzfristig den Trip nicht organisieren konnte, war es Tobias Busch, der startklar war und sich zusammen mit Niedermaier und dem gemeinsamen Tuner Höppner auf den Weg gen Polarkreis machte.
Mit vier Punkten bei seinem erst zweiten Eisspeedway-Rennen schlug er sich achtbar. «Es war Hardcore auf dem Betoneis in Finnland», sagte Busch zu SPEEDWEEK.com. «Beim Training in Russland war es auch hart, aber dort waren in den Tagen zuvor keine minus 35 Grad wie in Lappland. Es hat aber riesig Spaß gemacht, es ging von Lauf zu Lauf besser und es hätten noch ein paar Punkte mehr sein können. Im letzten Lauf habe ich den Start gewonnen und anstatt in den zweiten Gang in den Leerlauf geschaltet. Das war mein Fehler.»
Speedway im Sommer hat mit Eisspeedway außer der Punktvergabe und dem Links-herum-Fahren wenig gemeinsam. «Es ist eine andere Welt», hielt Busch fest. «Die einzige Gemeinsamkeit ist höchstens der Start. Ansonsten sind die Fahrweise, das Fahrwerk und auch die eingefrorenen Finger anders als das was ich kenne. Es ist auf jeden Fall eine schöne Abwechslung zum Sommer-Speedway. Ich werde am Ball bleiben.»
Ergebnisse Eisspeedway-WM-Qualifikation Ylitornio/FIN:
Qualifiziert für den Grand Prix 2017:
1. Daniil Ivanov (RUS) 12+3 Punkte
2. Max Niedermaier (D) 12+2
3. Dinar Valeev (RUS) 11+3
4. Jan Klatovsky (CZ) 11+2
5. Stefan Svensson (S) 10+3
6. Stefan Pletschacher (D) 10+2
Ausgeschieden:
7. Harald Simon (A) 10+1
8. Niclas Svensson (S) 9
9. Charly Ebner (A) 8
10. Josef Kreuzberger (A) 5
11. Tomi Tani (FIN) 5
12. Matti Isoaho (FIN) 4
13. Jan Klauz (CZ) 4
14. Tobias Busch (D) 4
15. Tomi Norola (FIN) 2
16. Miko Ronkainen (FIN) 2
17. Rami Systa (FIN) 1
18. Jussi Nyrönen (FIN) 0