Fussball-Weltmeister Fabien Barthez gibt wieder Gas
Der Ligier JS P2 von Panis-Barthez Compétition bei den 24h von Le Mans 2016
In Frankreich gehört er zu den gesellschaftlichen Superstarts: Fabien Barthez hat im Land der Tricolore einen so grossen Bekanntheitsgrad, dass sich in der letzten Saison der ELMS (European Le Mans Series) und auch bei den 24 Stunden von Le Mans regelrechte Menschentrauben hinter seiner Box bildeten. Und das soll auch 2017 so weitergehen. Denn die LMP-Mannschaft des ehemaligen Fussball-Torwarts will auch in diesem Jahr wieder am Start stehen. «In meiner Qualität als Rennfahrer denke ich bereits an die kommende Saison. Ich fühle diesen omnipräsenten Drang zu lernen, mich fahrerisch weiter zu entwickeln und kann es kaum abwarten, am Steuer des Ligier JS P217 zu sitzen», erklärt der Fussball-Weltmeister von 1998.
Schon in der abgelaufenen Saison fand der Einstieg in den Prototypen-Sport statt. Dazu hatte sich ein echtes französisches Dream-Team zusammengetan. Denn in das Projekt ‚Panis-Barthez Compétition‘ war (wie der Name schon vermuten lässt) auch Ex-Formel-1-Pilot Olivier Panis involviert.
Die technische Betreuung der Wagen lief über das aus dem Formelsport so bekannte Team Tech1 Racing von Sarah und Simon Abadie. Während man 2016 noch einen LMP2 und einen LMP3 eingesetzt hatte, sollen es 2017 sogar zwei LMP2 sein – so zumindest der Plan. «Wir arbeiten hart und studieren auch die ökonomischen Aspekte, einen zweiten LMP2 einsetzen zu können», so Barthez weiter. Dabei möchte man auch weiterhin mit Onroak Automotive zusammenarbeiten. Schon 2016 hatte hatte Panis-Barthez Compétition je einen Ligier JS P2 und einen JS P3 (ist das LMP3-Modell) der französischen Rennwagen-Schmiede von Jacques Nicolet eingesetzt. 2017 sollen es dann folglich zwei der brandneuen JS P217 sein. Neben der ELMS wurden übrigens auch Bewerbung für die 24 Stunden von Le Mans eingereicht.
Ex-Fussballer Barthez ist schon seit einigen Jahren im Motorsport aktiv. 2008 debütierte er im französischen Porsche Carrera Cup. Über die französische GT-Meisterschaft und andere nationale Rennserien bis hin zur FIA-GT-Series (2013) machte er sich für einen Start bei den 24 Stunden von Le Mans fit. Diesen absolvierte er dann im Jahr 2014 für das Team Sofrev ASP in einem Ferrari 458 Italia in der GTE-Am-Klasse. Genauso wie weitere Läufe in der ELMS, Blancpain Endurance Series und weiteren GT-Meisterschaften. Zusammen mit Olivier Panis fuhr er 2015 in der französischen GT – bevor er 2016 den Schritt in die LMP2 wagte.
Olivier Panis hatte nach seiner Formel-1-Zeit (unvergessen sein Sieg in Monaco 1996 –übrigens ebenfalls in einem Ligier- als nur er David Coulthard und Johnny Herbert ins Ziel kamen) ebenfalls die Liebe zum Sportwagen-Sport gefunden. Von 2008 bis 2011 nahm er beispielsweise für Oreca vier Mal an den 24 Stunden von Le Mans teil, unter anderem im brachialen Peugeot 908. Dazu kamen noch Auftritte in der Le Mans Series, dem Vorgänger der Sportwagen-WM (FIA WEC).
Ob der Einsatz der beiden Ligier tatsächlich zustande kommt, wird sich am 2. Februar zeigen. Dann werden die Teilnehmer der 24 Stunden von Le Mans, der Sportwagen-WM (FIA WEC) und der ELMS verkündet.