Suzuka Eight Hours: Wer kann sich das noch leisten?
Suzuka ist das prestigeträchtigste Endurance-Rennen
Am 7. August soll in Suzuka der Acht-Stunden-Klassiker über die Bühne gehen, der dritte von vier Events in der Endurance-WM 2022. Für die japanischen Werksteams traditionell ein sehr prestigeträchtiges Heimspiel, für europäische Teams aber ein enormer Kostenfaktor, der durch die derzeitige weltweite Situation noch gestiegen ist.
Die Kosten von 10 Euro pro Kilogramm Luftfracht haben sich plötzlich auf 30 Euro pro kg verdreifacht. YART-Boss Mandy Kainz sieht es pragmatisch und wie immer mit einem Schuss Ironie: «Ich denke, wir lassen die Kisten mit dem Werkzeug daheim. Besser, man geht mit einer Einkaufsliste in Japan in den Baumarkt und kauft sich die Werkzeuge vor Ort. 150.000 Euro muss man allein rechnen, nur damit man mal vor Ort dabei ist. Dann sprechen wir aber noch gar nicht von den Personalkosten für die Crew und dem Material. Die Reisekosten haben sich verdreifacht, die Budgets eben nicht. Gesamt fallen etwa 300.000 Euro fKosten ür das gesamte Suzuka-Event an. Bei YART steht der Name groß auf dem Bike, das ist in unserem Fall auch gleichzeitig der Hauptsponsor.»
«Wir fahren in Suzuka, das ist unsere Verpflichtung», betont der Steirer. «Es gibt aber auch keine Garantie, dass man mit vielen Punkten wieder nach Hause kommt. Das sind Dinge, die in der aktuellen Lage für jede Firma fahrlässig sind. Man kann es einmal machen, bei derart hohen Kosten. Aber ob das mehrmals geht, weiß ich nicht. Wir sind wirtschaftlich ein gesundes Unternehmen, aber dennoch stellt sich die Frage, ob man ein Jahresbudget setzt für ein einziges Rennen. Mit diesem Geld sind wir vor der Corona-Zeit eine ganze Saison gefahren.»