Yamaha Austria: Saisonstart mit Fragezeichen
Mandy Kainz ist das Lachen vergangen
Auf der Fahrt nach Magny Cours, wo am Wochenende der Saisonauftakt der Langstrecken-WM über die Bühne gehen wird, bekam Mandy Kainz die Nachricht, dass seine beiden Fahrer Josh Waters und Katsuyuki Nakasuga verletzungsbedingt ausfallen. «Josh hat sich am Sonntag beim Rennen zur britischen Meisterschaft das Kahnbein gebrochen und Katsu ist wegen eines Schulterbruches nicht einsatzfähig. Wo soll ich jetzt in der Eile einen würdigen Ersatz finden?», fragt sich er Teamchef von Monster Yamaha Austria Racing.
Das Mobiltelefon ist seit Stunden der ständige Begleiter des Steirers. «Ich habe mittlerweile unzählige Piloten kontaktiert, aber bisher nur Absagen geerntet. Entweder sind sie an diesem Wochenende selbst bei einem Rennen im Einsatz oder sie haben andere Verpflichtungen, die sie so kurzfristig nicht mehr rückgängig machen können», hadert Kainz mit seinem Schicksal. «Bis jetzt haben lediglich der Superbike-WM-Pilot Mark Aitchison und der Supersport-WM-Fahrer Sheridan Morais ihr Interesse bekundet. Allerdings benötigen beide noch das Einverständnis ihrer Teamchefs.»
Auf Fahrerseite hat sich bei der Mannschaft von Monster Yamaha Austria gegenüber dem Vorjahr ohnedies einiges getan. Neben Igor Jerman, der bereits seit 2004 fixer Bestandteil des Teams ist, wurden die beiden Australier Josh Waters und Broc Parkes verpflichtet. Als Reservefahrer ist beim Saisonstart in Magny Cours Marko Jerman vorgesehen. Damit wird das schnelle Brüderpaar aus Slowenien zum ersten Mal als Teamkollegen an einer Veranstaltung teilnehmen. Kainz: «Wenn es nicht anders geht, wird Marko zu seinem ersten WM-Einsatz kommen müssen.»
Die Bilanz auf der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke im Département Nièvre lässt sich durchaus sehen. Im Vorjahr erreichte das Weltmeister-Team aus Heimschuh (Steiermark) den dritten Platz, ein Ergebnis, das man schon 2008 geschafft hatte. 2006 lief es mit dem zweiten Rang noch besser. Kainz: «Für mich sind die Teams von Suzuki Endurance, SRC Kawasaki und BMW France die klaren Favoriten. Ob wir um den Sieg mitkämpfen können, kann ich mir nicht vorstellen. Einen Platz auf dem Podium wäre unter diesen Voraussetzungen wohl ein Traumresultat.»