Markus Reiterberger (BMW): «Der Teufelskerl!»
Den IDM-Superbike-Titel sicherte sich Markus Reiterberger mit Werner Daemens Team Van Zon-Remeha-BMW bereits Anfang August zur vorletzten IDM-Saisonrunde in Assen, als er auf seiner BMW S 1000 RR beide Rennen gewann. Mit diesem Doppelsieg behauptete Reiterberger auch die Führung in der BMW Motorrad Race Trophy 2015.
Seinem längst fälligen Aufstieg in die Superbike-Weltmeisterschaft scheint nichts mehr im Wege zu stehen, wie BMW-Rennsport-Chef Berthold Hauser gegenüber Speedweek.com bestätigte. Bei der 79. Ausgabe des Bol d’Or auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet trat Reiterberger gemeinsam mit Bastien Mackels und Lukas Pesek für das BMW Motorrad France Team Penz13.com an und lieferte erneut eine beeindruckende Vorstellung ab.
Reiterberger krönte zunächst seine überragende Vorstellung im Qualifying mit einem neuen Le Castellet-Rundenrekord von 1:57,253 Minuten. «Wir hatten unsere BMW S 1000 RR auf Topspeed abgestimmt und ich war wirklich happy mit der Zeit, die ich erreicht habe», freute sich der 21-jähride Bayer. «Ich hatte eigentlich keine 1:57-Runde erwartet, aber am Ende habe ich eine 56er-Zeit nur um Sekundenbruchteile verpasst. Ich konnte aus dem Qualifyer-Reifen alles herausholen und hatte einen Topspeed von 327 km/h auf der Uhr, das hat auf der Mistral-Geraden richtig Spaß gemacht.»
Teamchef Rico Penzkofer zeigte sich von der Leistung seines Schützlings beindruckt: «Reiti ist ein Teufelskerl! Wir hatten ja schon gedacht, dass er sich mit dem Qualifyer-Reifen und dem geänderten Setup heute noch einmal steigen wird, aber er war letztendlich sogar schneller als die, die diese Strecke wie ihre Westentasche kennen.»
Reiterberger nahm das Rennen vom sechsten Startplatz auf, doch bereits am Ende der ersten Runde kehrte Reiterberger mit einem defekten Vehicle-Down-Sensor zurück die Box. Er verlor bei der Reparatur anderthalb Runden und fiel bis an das Ende des Feldes zurück. In der der Nacht kämpften sich Reiterberger, Pesek und Mackels bis auf den zweiten Platz nach vorne. Klar auf Podiumskurs liegend, stellte sich in der Endphase dann ein weiteres Problem mit der Antriebseinheit ein, wodurch Reiterberger seine BMW S 1000 RR mit dem Transporter zurück an die Box bringen musste.
Das Team brachte nach der Reparatur am Ende noch den sechsten Platz im Gesamtklassement und den vierten Rang der EWC-Superbike-Wertung nach Hause. Damit beendete Reiterbergers Team BMW Motorrad France Penz13.com seine Premiere-Saison in der EWC-Superbike-Wertung der Endurance-WM auf dem starken vierten Gesamtrang.
«Wir haben uns aber trotzdem nicht schlecht verkauft, würde ich sagen», meinte der BMW-Pilot nach dem 24-Stunden-Rennen. «Natürlich stehen wir dem Resultat mit gemischten Gefühlen gegenüber. Wir hatten zwei technische Probleme, die uns letztendlich einen Podiumsplatz gekostet haben, denn das hatte alles schon sehr gut ausgesehen. Das Glück war einfach nicht auf unserer Seite. Ich danke allen im Team für den Einsatz in dieser Saison, gerade auch hier beim EWC-Saisonfinale.»